Coronavirus: Infizierte Dolmetscherin war zuvor bei Mordprozess

Anwalt Wolfgang Blaschitz mit dem Mordverdächtigen beim Prozess am 9. März
Alle Anwesenden, die beim Verfahren in Wr. Neustadt dabei waren, wurden am Mittwoch informiert.

Bei einem Mordprozess am 9. März im voll besetzten Schwurgerichtssaal am Landesgericht Wiener Neustadt dürfte eine Dolmetscherin mit dem Coronavirus infiziert gewesen sein. Die Sprecherin des Landesgerichts, Birgit Borns, hat am Mittwoch alle damals anwesenden Personen über den Umstand der Infizierung informiert. "Ich wurde heute in Kenntnis gesetzt, dass die dort anwesende Dolmetscherin positiv auf COVID-19 getestet wurde. Die namentlich bekannten Anwesenden wurden den Gesundheitsbehörden bereits bekannt gegeben", so Borns.

Alle bei dem Prozess anwesenden Personen, die im Zeitraum von 14 Tagen nach der Verhandlung entsprechende Symptome hatten, sind aufgefordert sich bei der Gesundheitsbehörde Ihres Wohnortes zu melden und den Sachverhalt bekannt zu geben.

Einer der Hauptbetroffenen in dem Fall dürfte der bekannte Wiener Rechtsanwalt Wolfgang Blaschitz sein. Der Advokat war den gesamten Prozess über der unmittelbare Sitznachbar der Dolmetscherin für die rumänische Sprache.

Blaschitz vertritt den voll inhaltlich geständigen Tatverdächtigen. Anzeichen des Coronavirus hat der Jurist allerdings keine. "Ich erfreue mich bester Gesundheit und bin anscheinend nicht klein zu kriegen. Außerdem bin ich als Anwalt vermutlich eine der am häufigsten kontrollierten Personen. Jeden Tag wird bei mir am Eingang ins Gericht oder in die Justizanstalt Fieber gemessen. Und mein Höchstwert liegt bei 36,3 Grad", nimmt es der Anwalt ziemlich humoristisch.

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