Charityrace: "Eine reine Kopfgeschichte"

Charityrace: "Eine reine Kopfgeschichte"
St. Pöltener Extremsportler tritt 630 Kilometer nonstop in die Pedale. Eine Österreich-Durchfahrt als Behindertenhilfe.

Ich weiß, für Normalradler hört sich das grausam an, aber für mich ist das nicht extrem schwer – das geht." Karl-Heinz Sonner brach Dienstag am Hauptbahnhof St.Pölten zu einer Gewalttour am Radsattel auf. Per Zug nach Kärnten,  von dort 1000 Kilometer "zum Aufwärmen" ab in die Toskana und dann geht es in die Vollen. Am 2. August tritt der  45-Jährige um neun Uhr  in Bregenz in die Pedale und bereits tags darauf will er um 21 Uhr am Rathausplatz St. Pölten die Ziellinie passieren.

630 Kilometer nonstop auf der Route Arlberg–Innsbruck–Lofer–Salzburg–Attnang Puchheim–SteyrAmstetten. Wenn Tourenradler die Hoteldusche anwerfen und Speisekarten studieren, zieht Sonner bis auf kleine Essenspausen und Massagehalts durch. "Ich fahr" am liebsten in der Nacht, weil da ist wenig Verkehr." Sein Beruf kommt ihm da entgegen, "als Verschubleiter am Westbahnhof  bin ich  Nachtdienste gewöhnt".

Sportlich hat Sonner große Erfahrung: Zwei Mal spulte der Extremradler schon das "Amercian Cross"-Rennen herunter, 2010 war er im rot-weiß-roten Siegerteam. 1999 und 2000 war er  Welt-und Europameister im Triathlon und drei Weltrekorde im Ultra-Triple-Triathlon hält er auch.

"Das Wichtigste bei solchen Entfernungen ist, mental stark zu sein", weiß der Dauerradler. "Das ist eine reine Kopfgeschichte." Sonner strampelt auf einem nur sieben Kilo leichten Straßenrennrad, begleitet  von einem achtköpfigen Team, bestehend aus Ehefrau und Freunden.

Respekt

Wozu haut er sich so ins Zeug? Das Charityrace genannte Abenteuer, dient einem guten Zweck. Mit dem Erlös von Sponsorbeiträgen will Sonner den Behindertenclub 81 (300 Mitglieder im nö. Zentralraum) unterstützen. "Ich mache sehr viel mit Versehrtensportlern und finde, gehandicapte Menschen brauchen unsere volle Unterstützung."

Clubobmann Josef Schoisengeyer, ein Freund Sonners, ist begeistert: "Respekt  – ich ziehe meinen Hut vor so einem Supersportler." Mit dem Geld könne der Club 81 Behinderten in Not helfen und barrierefreie Busreisen unterstützen.

Kommentare