Caritas reduziert Angebot zur Betreuung in Hollabrunn

Caritas reduziert Angebot zur Betreuung in Hollabrunn
In der Betreuungseinrichtung für Beeinträchtigte gab es bisher Platz für 54 Klienten. Bald allerdings nur noch für 24.

Das Johanneshaus in Hollabrunn besteht in seiner derzeitigen Form bereits seit zweieinhalb Jahrzehnten. Doch in den letzten Jahren hat die Nachfrage nach Betreuungsplätzen für beeinträchtigte Erwachsene, Seniorinnen und Senioren stetig nachgelassen. Schon 2018 wurde die Werkstätte beim Caritas-Wohnhaus aufgelassen und Klienten unter 55 Jahre in andere Einrichtung, wie etwa nach Retz, verlegt.

Wohngemeinschaften

Nun wird aber auch beim Wohnhaus reduziert, wie aus einem internen Schreiben der Caritas hervorgeht. Grund dafür sind enorme Investitionskosten, die für das 25 Jahre alte Haus in Hollabrunn nötig gewesen wären. „Wir möchten transparent mitteilen, dass wir diese Investition aus inhaltlichen und wirtschaftlichen Gründen nicht tätigen werden und das jetzige Wohnhaus nicht mehr weitergeführt werden wird“, heißt es in dem Schreiben.

Das bestätigt die Caritas Wien auch auf Anfrage des KURIER. Man nutzte die Corona-Zeit als Nachdenkphase. Statt das renovierungsbedürftige Haus mit Betreuungskapazitäten für 54 Klienten umzubauen, soll im Herbst der Bau eines neuen Wohnhauses für 24 Personen starten.

Die Caritas begründet den Schritt zudem mit der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung. Dort ist nicht vorgesehen, dass Klienten in Großeinrichtungen leben, sondern in möglichst kleinen Wohngemeinschaften wohnen sollen.

Verteilung

Vor dem Neubau wird aber noch die nicht mehr genutzte Tagesstätte abgerissen. „Wir sind mit unserem Vorhaben im Plan“, erklärt Caritas-Regionalleiter Thomas Krottendorfer. Derzeit wohnen 39 Personen in dem Haus, 15 mehr, als später in Hollabrunn betreut werden können.

Sie sollen, wie auch schon die jüngeren Klienten zuvor, auf andere Einrichtungen verteilt werden. Gespräche mit den Bewohnern sowie den Mitarbeitern wurden bereits geführt. „Es war ein wichtiger Prozess, damit man mit vertrauten Betreuern und Bewohnern in ein neues Haus ziehen kann, wo vieles neu sein wird“, erklärt Krottendorfer.

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