Burschen starben nach Party

Die jungen Männer starben noch an der Unfallstelle.
Zwei beliebte Jugendliche starben in Retz auf dem Heimweg mit ihrem Moped

Um drei Uhr Früh posteten die Burschen noch, dass sie auf einer coolen Party seien, bald einmal aber nach Hause fahren würden. Eine Stunde später waren sie tot. Alexander "Ali" W. aus Unternalb und Julian E. aus Pulkau waren mit einem Moped auf dem Heimweg, als sie mit dem Fahrzeug einen Randstein und einen Schneepflock touchierten, das Moped kippte und unter ein entgegen kommendes Auto rutschte.

Das Drama ereignete sich gleich bei der Ortseinfahrt von Retz, NÖ. "Einer unserer Feuerwehrmänner ist durch einen Knall aufgeweckt worden", schildert Brandrat Christian Lehninger. "Sekunden später hat jemand an seiner Tür Sturm geläutet." Vor der Tür stand ein 55-jähriger tschechischer Zeitungsausträger. Gegen seinen Wagen waren die Burschen mit dem Moped geprallt. "In der Hand hat er sein Handy gehalten. Er hatte den Euronotruf gewählt, konnte aber kein Deutsch", schildert Lehninger. "Du sprechen!", bat er den verschlafenen Feuerwehrmann.

Vor der Haustür brannte es. Das Moped hatte Feuer gefangen. "Er ist mit dem Feuerlöscher hinaus gerannt und hat den Brand gelöscht. Am Anfang hat er gar nicht gesehen, dass da auch zwei Burschen liegen", sagt Lehninger. Gleichzeitig verständigte der Feuerwehrmann seine Kameraden.

Der 16-jährige Julian und sein 17-jähriger Freund Alexander hatten bei dem Unfall schwerste innere Verletzungen erlitten. 45 Minuten lang kämpften Rettungskräfte um das Leben der Burschen. Doch vergeblich. Die Verletzungen waren zu schwer.

Kurz darauf platzierte der benachbarte Friedhofsgärtner spontan ein Holzkreuz an der Unfallstelle. Mehrere Stunden später stand der Mann noch sichtbar unter Schock. Mit seinem Holzkreuz hat er aber einen sichtbaren Anschlusspunkt für zahlreiche Jugendliche gesetzt. Die besorgten sich Friedhofskerzen und stellten sie neben dem Holzkreuz auf. Samstagmittag trafen praktisch im Minutentakt Gruppen von Jugendlichen ein.

Der Maurerlehrling und sein Freund waren bekannt in der Region.

Die Familien wurden von Kriseninterventionsteams der Bezirksstelle des Roten Kreuzes in Retz betreut. Aber auch die Feuerwehrmänner benötigten Hilfe. Kurz nach dem Einsatz halfen ihnen Psychologen, das Erlebte zu verarbeiten.

Weitere Unfälle

Bestürzung herrscht auch in Pottendorf. Ein mit zwei jungen Frauen besetztes Auto war in den Morgenstunden von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum gekracht. Für die 16 -jährige Beifahrerin kam jede Hilfe zu spät, die Lenkerin, 17, wurde verletzt.

In Wr. Neustadt kam ein 79-Jähriger bei einem Pkw-Crash ums Leben. Seine Gattin musste mit dem Notarzthubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden.

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