Milizsoldaten rücken aus, um den Flutopfern in NÖ zu helfen
Als sich die Wassermassen ihren Weg durch die Dörfer und Städte in Niederösterreich bahnten, liefen ein paar hundert Kilometer entfernt bei den Miliz-Pionieren in der Steiermark bereits die Kommunikationskanäle heiß.
"Wir waren uns sofort einig, dass wir helfen müssen", erzählt Kommandant Christian Hubmann. Ein paar Tage später, am Donnerstag, traf der Hauptmann mit seiner Kompanie bereits im Katastrophengebiet ein. Wer die Ausmaße der Zerstörung im größten Bundesland gesehen hat, der weiß, dass jede helfende Hand gebraucht werden kann. Für die 100 Miliz-Soldaten gibt es mehr als genug zu tun.
Zwar bringen die Helfer aus der Steiermark viel Kraft und Geschicklichkeit mit, was sie aber auch dringend benötigen sind Maschinen und Geräte. Deshalb ist die Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien aktiv geworden, die nun schon seit 23 Jahren eine enge Partnerschaft mit dem Militärkommando NÖ pflegt.
"Volles Engagement"
Diese Kooperation hat sich bei Hochwasserereignissen bereits mehrmals bewährt, nun gibt es die nächste Herausforderung. Deshalb war Raiffeisen-Generalanwalt Erwin Hameseder am Freitag auch im Feuerwehr- und Sicherheitszentrum in Tulln, um die Maschinen und Geräte an die steirischen Pioniere zu übergeben.
"Das Raiffeisen-Netzwerk wird genutzt, um etwa Erdbewegungsgeräte zu organisieren. Hier zeigt die Strabag volles Engagement. Von der NÖM werden zudem Milch und Joghurts an die Truppe geliefert", berichtet Hameseder, der selbst Generalmajor der Miliz ist.
Raiffeisen stellt aber auch Entfeuchtungsgeräte zur Verfügung, die von vielen Flutopfern derzeit händeringend gesucht werden. "Außerdem spenden wir 500.000 Euro an die Aktion Österreich hilft Österreich", fügt Hameseder hinzu Ein spezieller Schadenskredit wurde ebenfalls ausgearbeitet, der Fixzinssatz liegt bei 1,5 Prozent.
Massiver Felssturz
Insgesamt stehen derzeit 1.500 Soldaten im größten Bundesland im Einsatz. Wie lange das Heer mit dem Aufräumarbeiten noch beschäftigt sein wird, ist laut Oberst Michael Lippert vom Militärkommando NÖ noch unklar.
Am Donnerstag flog eine Black-Hawk-Crew nach Aggsbach Dorf, Bezirk Melk, um aus der Luft den massiven Felssturz zu begutachten, der nun schon seit Wochen die Bundesstraße blockiert. Mit an Bord war auch ein Geologe. Durch den Einsatz, so Lippert, konnten viele neue Erkenntnisse gewonnen werden.
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