Weinlese nach den Unwettern: Trauben könnten faulen

Weinlese nach den Unwettern: Trauben könnten faulen
Von den Unwettern sind auch Winzerinnern und Winzer betroffen. Sie müssen nun besonders schnell sein, um den Schaden geringer zu halten.

Weggespülte Wege und Rebstöcke, die unter Wasser stehen: Vom Hochwasser und den massiven Niederschlägen der vergangenen Tage werden auch  Winzerinnen und Winzer in Niederösterreich gefordert. 

Bei der Weinlese müsse man nun Tempo machen, erklärt  Robert Herbst, Langenloiser Weinbauvereinsobmann. Durch den starken Regen sei es möglich, dass die Trauben aufplatzen.

„Es ist eine sehr intensive Zeit, wir müssen alle möglichst schnell sein.“ Er möchte aber zuerst darauf hinzuweisen, was aktuell wirklich wichtig ist: „Dass es den Menschen gut geht. Wir haben Mitgefühl mit jenen, die ihr Leben oder ihr Hab und Gut verloren haben. Wein ist ein Luxusgut und darf nie über dem menschlichen Leben stehen.“
Weggespülte Wege

Für die Winzer sei es gerade eine  Herausforderung, dass viele asphaltierte Straßen und Forstwege weggespült worden sind. „Die trocknen aktuell, sind aber gerade unpassierbar.“ Er erwartet aber weiterhin einen sehr guten Jahrgang, die Erntemenge werde aber geringer ausfallen. Das war schon vor dem Hochwasser so, die Unwetter haben aber noch einmal weiter dazu beigetragen.


Michael Zach, Winzer in Hadersdorf am Kamp, erzählt am Donnerstag, dass einige Rebflächen nach wie vor im Wasser stehen, aber der Betrieb im Trockenen geblieben ist, „somit hält sich der Schaden  in Grenzen“. Das akute Problem sei, dass alle Hauptverbindungsstraßen gesperrt sind, wo die Betriebsverantwortlichen aber raus fahren müssten.
Nun nehme man eben die Umwege über die Weinberge in Kauf. Normalerweise seien es für Zach 1,2 Kilometer, die er zurücklegen muss, derzeit sind es aber 20 Kilometer. Zusätzlich geben Wege nach und Böschungen beginnen zu rutschen. „Das ist aber nicht nur bei uns, sondern im ganzen Kamptal. Stehen die Trauben mal im Regenwasser, können wir sie nicht mehr verwenden.“ Jetzt, wo man  ernten wollte, wurde man ausgebremst. „Aber das ist die Natur, mit der müssen wir leben.“

Er selbst war tagelang als Feuerwehrmann im Einsatz, daher schwächt auch Zach ab: Natürlich gehe es jetzt in erster Linie um die Leben der Menschen.

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