Neuer Bildungscampus als Chance für Pflege und neue Lehre
Mauer. Kaiser Franz Joseph persönlich war am 2. Juli 1902 nach Mauer-Öhling gereist, um beim Neubau der Landes-Heil- und Pflegeanstalt den Schlussstein zu setzen. 120 Jahre später wurde am Montag hier im selben historischen Jugendstilensemble mit der Eröffnung des modernen Bildungscampus’ ein neues Kapital in der Geschichte des Hauses aufgeschlagen.
In vier der originalgetreu renovierten einstigen Pflegepavillons konnten mit modernen Ein- und Umbauten 264 Ausbildungsplätze samt Lehrsälen und Laboren eingerichtet werden. Knapp 17 Millionen Euro wurden investiert, um ein Zentrum für die ein- und zweijährige Pflegeassistentenausbildung zu schaffen. Ab 2023 wird auch die dreijährige OP-Assistenz ausgebildet. In der praktischen Ausbildung kooperieren die Mostviertler Kliniken und Pflegeheime mit dem Bildungszentrum.
Mit der Investition zog man die drei Mostviertler Pflegeschulen in Scheibbs, Amstetten und Mauer hier zusammen. „Die Nutzung der Synergien bezeichnete LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf als „kluge Entscheidung“. Angesichts des Bedarfs von 9.500 Pflegekräften bis 2030 müsse der Pflegeberuf „lebbar gemacht werden“, so Pernkopf. Er verwies dazu auf das nö. Pflegepaket mit Ausbildungsprämien und eben auf Investitionen, wie jene in den Campus Mauer.
Neue Chancen
Dieser könnte künftig noch weitere Schwerpunkte bekommen. Im Klinikum Mauer gibt es ein Pilotprojekt für Gerontopsychiatrie, die sich mit seelischen Erkrankungen im höheren Alter beschäftigt, berichtet Klinikumchef Christian Korbel. Auch eine mögliche forensische FH-Ausbildung ist im Gespräch. Das großflächige Jugendstil-Ensemble Mauer ist zudem Kern der Bewerbung der Region für die NÖ Landesausstellung 2026.
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