Bande prügelte Entführte fast zu Tode

Täter fertigten ein Selfie an
Sechs Rumänen sind in Haft, nach einem Täter wird noch gefahndet.

Selbst für hartgesottene Ermittler ist die Brutalität, mit der eine Bande in Niederösterreich und Wien vorging, erschreckend. Jetzt sitzen sechs Verdächtige in Haft, nach einem mutmaßlichen Täter wird noch gefahndet.

Am 12. Oktober 2016 verfolgten die Kriminellen einen 54-Jährigen in Wien, der in den Morgenstunden zur Arbeit fahren wollte. Sie stoppten den Wagen des Arbeiters, zerrten das Opfer aus dem Pkw und schlugen massiv auf ihn ein. Dann fesselten sie den Schwerverletzten mit einer Warnweste. Der 54-Jährige war zu diesem Zeitpunkt schon bewusstlos. Schließlich packten sie ihn ins Auto zurück und fuhren 400 Meter weit in eine Seitengasse. Dort warfen sie den Wiener aus dem Wagen. Wie durch ein Wunder überlebte der Arbeiter, er lag wochenlang auf der Intensivstation. Mit dem gestohlenen Auto des Arbeiters im Hintergrund fertigten die Täter schließlich noch ein Selfie an.

Ein paar Tage zuvor hatten die Rumänen, die zwischen 19 und 21 Jahre alt sind, im Bezirk Gänserndorf zugeschlagen. Dort prügelten sie ebenfalls auf einen Pkw-Lenker ein und verfrachteten den 19-Jährigen schließlich den Kofferraum seines eigenen Autos. Auch dieses Opfer erlitt schwere Verletzungen.

Bande prügelte Entführte fast zu Tode
polizei
Laut Polizei erbeuteten die Täter bei ihren Taten Autos, Bargeld und Kreditkarten. Der Schaden beträgt rund 10.000 Euro. "Ich bin froh, dass diesen Gangstern das Handwerk gelegt werden konnte", sagte Landespolizeidirektor Franz Prucher.

Auf die Spur der Bande waren die Kriminalisten laut Deutsch aufgrund von Behebungen mit geraubten Bankomatkarten, durch Videos an Tankstellen und Telefonate gekommen. Die Festnahmen seien nach und nach erfolgt. Die Beschuldigten seien teils seit fünf bis sechs Jahren in Wien wohnhaft und beschäftigungslos gewesen.

Die Täter könnten noch für weitere Straftaten infrage kommen. Hinweise werden an jeder Polizeidienststelle erbeten.

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