Bald mit fahrerlosem Bus zum Bahnhof Tullnerfeld

Die Parkplätze am Bahnhof Tullnerfeld reichen für den Pendlerverkehr nicht mehr aus.
Mittels Mobilitätsplattform soll künftig mit autonomen Fahrzeugen statt dem eigenen Pkw gependelt werden.

Der frühe Vogel fängt den Wurm, lautet das Sprichwort. In diesem Fall eher den Parkplatz. Denn wer nach 7.30 Uhr morgens auf dem Gelände des Bahnhofs Tullnerfeld (Bezirk Tulln) nach einem Pkw-Abstellplatz Ausschau hält, sucht vergeblich: Alle 3.000 Parkplätze sind bereits besetzt.

Der 2012 in Betrieb genommene Fernverkehr-Bahnhof hat sich zu einem stark frequentierten Pendler-Hotspot entwickelt.

Eine Lösung für das Parkplatzproblem musste her, dachte sich das Start-up Smart Digital. Nicht zuletzt, weil man mit Sitz in Judenau (Bezirk Tulln) selbst im Einzugsgebiet des Bahnhofs liegt und die vergebliche Parkplatzsuche nur allzu gut kennt. Das Unternehmen, das sich auf die Effizienzsteigerung von Prozessen durch Digitalisierung und Automatisierung fokussiert, entwickelte kurzerhand eine Mobilitätsplattform für Pendler.

Fahrerloser Bus statt zusätzliches Parkhaus

„Diese soll Möglichkeiten aufzeigen, wie man den Weg zum Bahnhof statt mit dem privaten Pkw mit E-Bussen, E-Mofas, E-Bikes sowie Fahrgemeinschaften zurücklegen kann“, erklärt Alexander Schuster, Gründer und CEO von Smart Digital.

Bald mit fahrerlosem Bus zum Bahnhof Tullnerfeld

Alexander Schuster (mitte) ist Gründer und CEO von Smart Digital.

Das Pilotprojekt „Mobilität neu denken“ im Rahmen des Ultimob-Konsortiums wurde mit den Gemeinden Judenau-Baumgarten, Königstetten, Tulbing und der Stadt Tulln entwickelt.

Projekt in den Startlöchern

„Unser Ziel ist es“, sagt Schuster, „klimafreundliche und individuelle Lösungen zu entwickeln, die für das ländliche Österreich praxistauglich sind. Das Tullnerfeld bietet sich dafür als perfekte Umgebung für dieses Pilotprojekt an.“

Schwerpunkt soll auf den Bussen liegen, die elektrisch betrieben und eines Tages auch vollkommen autonom fahren und Pendler aus Ihrem Wohngebiet zum nächstgelegenen Verkehrsknotenpunkt bringen sollen.

„Technisch ist in diesem Bereich bereits einiges möglich, rechtlich gibt es hier aber noch viel zu tun“, meint Schuster. Corona-bedingt verzögerte sich der Zeitplan etwas, die Umsetzungsphase beginnt 2021.

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