Rittern um Landesausstellung

baden martinekkaserne
100 Jahre nach Monarchie-Ende will Baden die Schau 2019. Wiener Neustadt hegt auch Interesse.

Landesausstellungen sind Zugpferde. 554.438 Besucher kamen 2011 zu „Erobern – Entdecken – Erleben im Römerland Carnuntum“ (Bezirk Bruck/Leitha). Die Schau belegte in der 50-jährigen Geschichte den zweiten Platz hinter dem Stift Melk 1980. Nun bewerben sich sowohl Baden als auch Wiener Neustadt um die Austragung 2019.

„Unsere Stadt kann mit Bezügen zu diesen Themen punkten“, schildert der Badener Stadtrat Rudolf Gehrer (ÖVP). Unter dem Motto „Hundert Jahre nach dem Ende der Monarchie“ habe man sich beworben. Bezugspunkte gibt es genug. „Vom Kaiserhaus über das Franz-Joseph-Museum bis zum Beethovenhaus bietet Baden tolle Möglichkeiten“, so Gehrer. Man wolle den Begriff der Monarchie weiter fassen und nicht nur die letzten Jahre der Habsburger beleuchten. Mit dem 42 Hektar großen Areal der Martinek-Kaserne stehe zudem eine „optimale Ausstellungsfläche“ zur Verfügung. Derzeit wird das Grundstück zum Verkauf angeboten. „Gibt es vor 2019 Kaufinteressenten, wollen wir eine Lösung für die Landesausstellung finden“, heißt es. 42 Millionen Euro wurden in die Schau im Römerland Carnuntum investiert, die Wertschöpfung lag bei 56 Millionen Euro. „Da wurden Maßstäbe gesetzt“, erklärte Kurt Farasin, Geschäftsführer der Landesausstellung.

Kopf-an-Kopf-Rennen

So wie es derzeit aussieht, könnte es zwischen Baden und Wiener Neustadt zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen bei der Bewerbung kommen. Denn in Wiener Neustadt deutet derzeit alles darauf hin, dass sich die Gemeinde für eine Kandidatur entscheidet. „Es wurden in allen zuständigen Gremien der Stadt die einstimmigen Beschlüsse gefällt, dass wir eine mögliche Bewerbung im Vorfeld prüfen“, erklärt der zuständige Tourismus-Stadtrat, Franz Piribauer (ÖVP). Dabei geht es vor allem um die Frage des Standortes und ob Wr. Neustadt die geeigneten Plätze hat, um eine Landesausstellung entsprechend abzuhalten. „Umso näher wir in die Innenstadt kommen, desto mehr kommt es auch zu einer Belebung“, sagt Piribauer. Deshalb prüft derzeit eine Abteilung des Magistrats mögliche Spielorte, wie die denkmalgeschützten Kasematten-Katakomben, die Veranstaltungskirche St. Peter an der Sperr oder die Karmeliterkirche. „Ganz wichtig ist uns auch ein sinnvolles Nachnutzungskonzept nach der Landesausstellung“, erzählt Piribauer. Die Vergabe wird 2015 erfolgen. Eine gemeinsame Bewerbung kann man sich in Baden übrigens ebenfalls vorstellen.

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