"Wir sind uns immer wieder einmal begegnet, haben uns gegrüßt und kurz unterhalten. Sie waren aus meiner Sicht aber eher Sammler als Händler", erzählt er. Die Nachricht über die schreckliche Bluttat habe sich jedenfalls wie ein Lauffeuer unter den Antiquitäten-Experten verbreitet.
"Mich rufen laufend Kollegen an, um zu fragen, was da passiert ist. Ich kann es mir nicht anders erklären, da muss ein Streit ums Geld eskaliert sein", sagt der Waldviertler im KURIER-Gespräch. Aber war es tatsächlich so?
Diese Frage soll nun von den Mordermittlern des Landeskriminalamtes Niederösterreich geklärt werden. Schritt für Schritt versuchen die Fahnder, das Todesrätsel von Bad Vöslau zu klären.
Waffen entdeckt
Fest steht, dass am vergangenen Samstag Feuerwehrleute zu der Wohnung in der Veilchengasse eilten. Nachbarn hatten zuvor Alarm geschlagen, weil sie Brandgeruch wahrgenommen hatten. Über die Balkontüre verschafften sich die Freiwilligen Zutritt in die Wohnung – und schreckten sofort zurück.
In den Räumlichkeiten lagen drei tote Männer. Die Leichen wiesen Schusswunden im Oberkörper- und Kopfbereich auf.
Nachdem das Feuer, das mit großer Wahrscheinlichkeit zuvor gelegt worden war, gelöscht werden konnte, rückten Tatort-Experten an, die die Wohnung zwei Tage lang auf Spuren untersuchten. Dabei konnte auch die Identität der Toten geklärt werden.
Es handelt sich um den 77-jährigen Wohnungsbesitzer sowie zwei Männer im Alter von 63 und 67 Jahren aus dessen Bekanntenkreis. Ermittler konnten auch eine Faustfeuer- und eine Langwaffe, die der Ältere des Trios – wie der KURIER berichtete – legal besessen haben soll, sicherstellen.
Gutachten wird erstellt
"Wer tatsächlich die Waffen benutzt hat und ob ein Vierter involviert war, ist noch nicht gesichert", betonte Markus Bauer von der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt. Aufschluss geben sollen hier unter anderem Untersuchungen auf Schmauchspuren, die dem Behördensprecher zufolge in einem eigenen Gutachten münden werden.
Einblicke dürften auch die am Montag gestarteten Obduktionen liefern – vorläufige Resultate sollen bis heute, Dienstag, vorliegen. Auch die Befragungen der Angehörigen waren am Montag laut einem Ermittler noch nicht abgeschlossen, Brandexperten werden nach Abschluss der Obduktionen ebenfalls noch den Tatort untersuchen.
In Bad Vöslau ist die Bluttat nach wie vor Tagesgespräch. "Es ist einfach nur schrecklich, was da passiert ist", betont Vizebürgermeister Thomas Mehlstaub.
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