Autounfall: Trabrennstar trauert um sein bestes Pferd
Josef Rupp jun. liegt mit gebrochenen Knochen im Unfallkrankenhaus in Wien-Meidling. Der erfolgreiche Trabrennfahrer des Familiengestüts Rupp in Enzersdorf an der Fischa (Bezirk Bruck an der Leitha) wurde am Montag bei einem Trainingsritt Opfer eines verheerenden Verkehrsunfalles.
Ein 75-jähriger Fahrzeuglenker dürfte Rupps Sulky mit seinem preisgekrönten französischem Wallach „Alpha Pan“ auf der Bundesstraße 10 bei Gallbrunn übersehen haben. Das Auto krachte beinahe ungebremst in das Gespann. Pferd, Sulky und der 25-jährige Traber wurden über das Autodach auf die Bundesstraße und von dort in ein angrenzendes Feld geschleudert. Für das wertvolle Trabrennpferd gab es keine Rettung mehr, es starb noch an der Unfallstelle.
„Wenn man bedenkt, dass mein Sohn nur gut einen Meter hinter dem Pferd im Sulky saß, hatte er 1.000 Schutzengel an diesem Tag“. Astrid Rupp steckt am Tag nach dem Unglück der Schreck noch in den Knochen. Seit fast 50 Jahren betreibt die Familie auf dem Gestüt südöstlich von Wien Traberpferdezucht auf höchstem Niveau.
Folgeschäden unklar
Alpha Pan ist ein achtjähriger Wallach mit dem Josef Rupp jun. beachtliche Erfolge einfuhr. Der Wallach, den er selbst trainierte und betreute, erzielte bei dessen letzten Start am Derbytag in der Wiener Krieau den 2. Platz bei den Amateuren.
2018 erlangte das Rennpferd den Titel „Meilleur Trotteur Francais“ – eine spezielle Wertung für französisch gezogene Traber außerhalb Frankreichs. „Dieser Erfolg brachte meinem Sohn eine Einladung zur Siegerehrung in das französische Trabermekka Vincennes ein. Dort finden Anfang Dezember alljährlich die Ehrungen der einzelnen Landeschampions statt“, schildert Astrid Rupp stolz. Ob ihr Sohn jemals wieder so erfolgreich im Sulky sitzen wird können, steht derzeit noch in den Sternen. Erst muss abgeklärt werden, wie schlimm seine Verletzungen sind und ob er Folgeschäden durch den Unfall davon trägt.
Helm ging zu Bruch
Rupp wollte mit dem Gespann Montagmittag die B10 überqueren, als sich der 75-Jährige gerade auf der Freilandstraße mit seinem Mercedes näherte. „Alpha Pan musste zum Glück nicht leiden. Das Pferd war nach dem Aufprall sofort tot. Mein Sohn hatte hingegen riesiges Glück“, sagt die Mutter. Der Helm hat mehrere Dellen und brach durch den Aufprall. „Er hat ihn vermutlich vor dem Schlimmsten bewahrt“, schildert die Mutter.
Neben dem finanziellen sei es viel mehr ein ideeller Schaden. „Er hing sehr an seinem tollen Pferd. Das Wichtigste ist jedoch, dass er selbst überlebt hat“, sagt Rupp.
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