Arzt kämpft mit Superhelden gegen Corona

Arzt kämpft mit Superhelden gegen Corona
Philipp Steinbauer zeichnete Comics, die kindgerecht über das Coronavirus aufklären sollen.

Es war nach dem ersten Lockdown im Vorjahr, als der Mediziner Philipp Steinbauer die vermehrte Unsicherheit bei Eltern auf der Kinderintensivstation im AKH Wien bemerkte. Plakate, die über das Coronavirus und die Hygienemaßnahmen aufklärten, gab es zwar, „aber die wurden nicht so gesehen“, sagt der Zwettler.

Also kam er durch den Vorschlag seiner Chefin auf die Idee, Comics zu zeichnen. Entstanden sind dann fünf Superheldinnnen und -helden. Jeder davon repräsentiert eine Hygienemaßnahme rund um das Coronavirus und hat einen eigenen Namen. Für die kreative Idee wurde der 27-Jährige nun auch beim „Creative Business Award 2021“ ausgezeichnet, der von der Gründeragentur riz up und der New Design University ins Leben gerufen wurde.

Arzt kämpft mit Superhelden gegen Corona

Die fünf verschiedenen Comics zeigen je eine Maßnahme zur Vermeidung von Covid-19.

Kindgerecht erklärt

„Das ist eine schöne Wertschätzung“, sagt der junge Mediziner, der derzeit auf der Neugeborenen- und Intensivstation im AKH Wien arbeitet. Seit die Comics veröffentlicht wurden, in denen das Coronavirus kindgerecht erklärt wird, sei sein Mailordner übergegangen. Die Geschichten wurden auch ins Englische übersetzt. „Es kam auch eine Anfrage aus Indien“, sagt Steinbauer sichtlich erfreut. Seine Zeichnungen hängen also auch dort in Arztpraxen.

Die fünf Superhelden-Comics waren daher nur der Anfang. Steinbauer hat bereits auch Bildgeschichten gezeichnet, die Kindern die Angst vor dem Nasenabstrich beim Corona-Test nehmen soll. Im Zuge dessen arbeitet er mit Psychologen zusammen, die die Sorgen der Kleinen gut kennen.

Zudem läuft auch in einigen Wiener Kindergärten eine Studie, in denen die Zeichnungen von Steinbauer verwendet werden. Man will damit herausfinden, ob die Kinder einerseits mehr über das Virus wissen, wenn sie die Geschichten lesen. Andererseits wird überprüft, ob die Kinder weniger Angst haben. „Da gibt es hoffentlich bald Ergebnisse.“

Der Assistenzarzt will passenderweise Kinderarzt werden. Derzeit wünscht er sich vor allem, dass „alle schnell geimpft sind und wir so aus der Krise rauskommen“.

Kommentare