Tirol vor Öffnungsgipfel mit schlechtestem Wert bei Neuinfektionen

Tirol vor Öffnungsgipfel mit schlechtestem Wert bei Neuinfektionen
Entwicklung umgekehrt: Während im Osten die Zahlen sinken, steigen sie inzwischen im Westen wieder gefährlich an. Sind die Öffnungsschritte in Gefahr?

Morgen will die Bundesregierung die konkreten Öffnungsschritte für den Mai verkünden.

Angesichts fallender Zahlen im Osten, wo noch bis Anfang Mai ein strengerer Lockdown gilt, ein Schritt, der zuletzt auch von Experten unterstützt wurde.

Im Westen sieht die Sache aktuell jedoch weniger rosig aus. Besonders stark stiegen die Zahlen in den vergangenen Wochen in Vorarlberg, das ja einen Öffnungskurs fährt. Tirol hat aktuell sogar mit 216,73 Infektionen pro 100.000 Einwohner den schlechtesten Wert in der 7-Tages-Inzidenz von allen Bundesländern. Tendenz - im Unterschied zum Osten - steigend.

Dennoch forderte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) am Donnerstag einen "klaren Zeitplan" für die Öffnungen. Platter geht davon aus, dass damit auch Gastronomie, Hotellerie, Sport und Kultur wieder öffnen dürfen. Denn schließlich bräuchten die Betriebe eine gewisse Vorlaufzeit, um sich auf die Maßnahmen vorzubereiten.

Mitte oder Ende Mai?

Wann genau die Öffnungen beginnen sollen, ist nach wie vor unklar. Medial spekuliert wurde am Donnerstag über Termine zwischen dem 13. Mai (Christi Himmelfahrt) und dem 25. Mai (nach Pfingsten).

Rückgang im Osten

Der "Ost-Lockdown" hat vor allem im Burgenland und Niederösterreich einen Rückgang der Neuinfektionen von jeweils 26 Prozent im Vergleich zur Vorwoche zur Folge gehabt. 

Was die Belegung der Intensivstationen angeht, haben Wien und das Burgenland die kritische Schwelle bereits recht deutlich überschritten, Niederösterreich knapp. Vorarlberg und Oberösterreich sind von dieser 33-Prozent-Marke nicht mehr allzu weit entfernt.

Stark rückläufig sind die Zahlen bei Patienten über 65, die besonders oft von schweren Verläufen betroffen sind - nämlich um fast 14 Prozent. Die gegenteilige Entwicklung gibt es bloß in Vorarlberg, dort beträgt das Plus aber gleich 44 Prozent.

Geringe Positiv-Rate in Vorarlberg

Freilich ist auch anzumerken, dass im "Ländle" am meisten getestet wird - bezogen auf die Bevölkerungszahl mehr als das Dreifache des Schlusslichts Kärnten. Die niedrigen Infektionszahlen im Burgenland werden dadurch aufgewertet, dass man nach Vorarlberg am zweit-meisten testet. Die Positivrate bei den Testungen ist folgerichtig mit 0,5 Prozent auch besonders gering. Am Höchsten ist sie in Kärnten mit 1,5 Prozent.

Contact Tracing funktionierte in zwei Drittel der Fälle

Bei knapp zwei Drittel der Fälle konnte österreichweit die Infektionsquelle geklärt werden. Am Erfolgreichsten waren dabei Wien und Niederösterreich mit jeweils 69 Prozent. Asymptomatisch sind mehr als ein Drittel der Fälle, wobei es starke regionale Unterschiede gibt. In Wien werden gleich 50 Prozent dieser Kategorie zugeordnet, in Tirol sind es gerade 23 Prozent.

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