Artensterben: Jägerschaft nimmt sich der Bienen an

Im Niederwildrevier Zillingdorf werden Blühflächen angelegt
Wer glaubt, die Aufgabe der Jägerschaft beschränkt sich auf das Jagen von Tieren, irrt gewaltig. Der Klimawandel, Extremwetterereignisse und die damit verbundenen Veränderungen in der Tier- und Pflanzenwelt haben enorme Auswirkungen auf die Lebensräume.
Um die Artenvielfalt zu erhalten, ist die Jagd gefordert.
Mit einer ganz besonderen Aktion versucht der Niederösterreichische Landesjagdverband zusammen mit Partnern auch im heurigen Jahr Schwerpunkte für die Förderung der Artenvielfalt zu setzen.
1.000 Säcke
Nutznießer sind in diesem Fall fleißige Insekten. Damit speziell Honig- und Wildbienen auch in Zukunft Lebensräume vorfinden, um sich vermehren zu können, hat der Jagdverband an seine Mitglieder in Musterrevieren 1.000 Säcke Saatgut verteilt. Die 10-Kilo-Säcke werden im Rahmen der Initiative "Wir für Bienen“ vom Land Niederösterreich und der NÖ Landwirtschaftskammer bereit gestellt.
Um die Aktion auch für die Bevölkerung, Spaziergänger und Erholungssuchende in den Naturräumen sichtbar zu machen, hat der Jagdverband über 200 Schautafeln anfertigen lassen, die in den Blühflächen zur Information aufgestellt werden.
Jäger geben Bienen eine Heimat
Das Motto der Aktion lautet "Jäger geben Bienen eine Heimat". "Wir schreiten voran und zeigen, wie man mit einfachen Maßnahmen zur Lebensraumentwicklung und damit auch zur Artenvielfalt beitragen kann. Die Aktion zeigt diese Leistungen auf und animiert die Menschen dazu, selbst einen Beitrag zu leisten. Jeder und jede kann Maßnahmen für eine steigende Artenvielfalt setzen“, sagt Landesjägermeister Josef Pröll.
Als bestes Beispiel für die Bemühungen der Jägerschaft, die angeschlagene Niederwild-Population (Fasan, Hase, Rebhuhn usw.) wieder aufzubauen, gilt das Versuchsrevier in Zillingdorf im Bezirk Wiener Neustadt.
Neben Unterständen (Remisen) und einem Feuchtbiotop wurden zahlreiche Blühstreifen als Rückzugsorte und Deckung angelegt, die neben den Insekten natürlich auch dem Niederwild zugutekommen. "Das trägt zudem zum langfristigen Ziel bei, ein Biotopverbundsystem in Niederösterreich zu schaffen", so der Jagdverband.
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