Babler, der Jäger: Wo sich der SPÖ-Chef auf die Pirsch begibt
Niederösterreich ist auch das Land der Jäger. 34.000 Personen besitzen eine Jagdkarte, im Vorjahr wurden knapp 50.000 Feldhasen und mehr als 25.000 Fasane erlegt.
Seit jeher waren Jagd und Politik eng verknüpft. Prominentestes Beispiel ist der ehemalige ÖVP-Vizekanzler Josef Pröll, der im Jahr 2012 das Amt des Landesjägermeisters von Raiffeisen-Generalanwalt Christian Konrad übernommen hat.
Sollten die Sozialdemokraten die Wahl bzw. den Koalitionspoker im Herbst gewinnen, dann könnte zum großen Kreis der Waidmänner auch ein Bundeskanzler gehören. Andreas Babler, der schon als Kind unbedingt Förster werden wollte, besitzt einen Jagdschein und geht manchmal auf die Pirsch. „Viel Zeit hat er mit der Jagd aber nie verbracht“, betont eine Sprecherin.
Jagen mit dem Vater
Im Bezirk Lilienfeld will man Hobbyjäger Babler schon gesichtet haben. Manche behaupten sogar, er habe in Kernhof ein Revier gepachtet. „Stimmt nicht“, betont die Sprecherin. „Er ist lediglich seit etwa 20 Jahren ein Mitpächter bei einer kleinen Genossenschaftsjagd im Bezirk Mödling. Selten fährt er gemeinsam mit seinem Vater zu einem Freund in dessen kleines Jagdrevier.“
Was den SPÖ-Chef jedenfalls beschäftigt, ist die Debatte um den Wolf. Wie berichtet, ist die Zahl der Wölfe, die sich zumindest zeitweise in Österreich aufhalten, im Vorjahr abermals gestiegen, immer wieder wurden die Raubtiere auch in der Nähe von Siedlungen gesichtet. Betroffen ist davon auch die Landwirtschaft, seit April 2023 wurden mehr als 30 Verlusttiere in NÖ verzeichnet.
In dieser Diskussion nimmt Babler unter anderem Klimaschutzministerin Leonore Gewessler von den Grünen in die Pflicht. Von ihr müsse der Auftrag für eine wissenschaftliche Studie kommen, die nicht nur die Anzahl der dauerhaft ansässigen Wölfe in Österreich erhebt, sondern auch eine Analyse beinhaltet, wie sich die dokumentierten Populationen in den nächsten (zwei Jahren) entwickeln könnten, heißt es aus Bablers Büro.
Zwei Tage lang reiste Bundeskanzler Karl Nehammer durch Niederösterreich, um die ÖVP im größten Bundesland auf den EU-Wahlkampf einzustimmen. Der Tourabschluss, der von der Volkspartei als „Landesinformationskonferenz“ bezeichnet wurde, fand im Eventstadl in Traisen im Bezirk Lilienfeld vor etwa 1.000 Gästen statt.
„Besonders wichtig wird in den nächsten Monaten und Jahren sein, Europa und damit Österreich als Wirtschaftsstandort zu attraktivieren. Dafür muss die EU Bürokratie reduzieren und sämtliche Regulierungen abbauen, die zu stark in die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit eingreifen“, betonte Nehammer in seiner Rede.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sieht die Partei mit ihren beiden Spitzenkandidaten, Alexander Bernhuber und Lukas Mandl, für den Urnengang jedenfalls gut gerüstet.
„Mit ihnen haben wir zwei starke Stimmen der Vernunft für Europa, Österreich und Niederösterreich im EU-Parlament, die genau diese Tugenden forcieren. Daher brauchen sie unsere volle Unterstützung, damit wir Europas Erfolgsgeschichte gemeinsam fortschreiben können.“
Landtag zieht in den Leopoldsaal
Nach der zweiten Besprechung des Nutzerbeirats anlässlich des geplanten Umbaus des Landtagssaals ist es fix: Wie von Landtagspräsidenten Karl Wilfing (ÖVP) vorgeschlagen, wird der Leopoldsaal für die Zeit der Bauarbeiten als Ausweichquartier dienen.
„Damit wurde eine sparsame, dauerhafte, sichere und praktische Lösung für die Zeit des Umbaus gefunden. Außerdem zeigt es, dass wir bei der Schaffung der Barrierefreiheit im Landtagssaal auf eine effiziente Verwendung des Steuer-Euros schauen. Zwar werden alle Beteiligten Abstriche beim Platzangebot hinnehmen müssen, aber es handelt sich eben um einen vorübergehenden Ersatztagungsort“, betont Wilfing.
Der Saalumbau kostet etwa elf Millionen Euro.
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