Amstettner ÖVP-Bürgermeister baut Spannung um Kandidatenliste auf

Bürgermeister Haberhauer (2.v.r.) mit drei Kandidaten: Ortsvorsteher Manuel Scherscher, Unternehmerin Sandra Friedl-Brenner und Celina Steinkellner (r.).
ÖVP-Spitzenkandidat und Stadtchef Haberhauer stellt Kandidaten für Gemeinderatswahl Anfang Jänner am Hauptplatz vor. Blauer Kasernbewohner tritt für FPÖ an.

In Amstetten, wo die ÖVP 2020 eine jahrzehntelange SPÖ-Bürgermeisterära abgelöst hat, will es Stadtchef Christian Haberhauer (ÖVP) rund um seine 82-köpfigen Kadidatenliste für die Gemeinderatswahl am 26. Jänner 2025 besonders spannend machen. Wer auf der amtlich bereits eingereichten Liste zu finden sein wird,  soll erst am 7. Jänner am neuen Hauptplatz präsentiert werden.

Mit SPÖ und Neos wurde vor dem Wahlkampf ein Fairnessabkommen fixiert. Statt neun Listen im Jahr 2020 kandidieren bei der anstehenden Wahl nur fünf Listen.

Haberhauer präsentierte vorerst nur die Eckpunkte seines Teams für die Gemeinderatswahl am 26. Jänner. "Es gibt Bereiche, in denen uns viel gelungen ist. Mit dieser Dynamik will ich in den nächsten fünf  Jahren weiterarbeiten“, sagt Haberhauer, "aber es gibt auch Bereiche, in denen wir besser werden wollen – etwa, wenn es um die Zusammenarbeit in der Gemeindepolitik geht.“ Das Fairnessabkommen mit der SPÖ und den Neos sei für ihn ein gutes Signal.

Das 82-köpfige  Kandidatenteam, doppelt soviele, wie es Sitze im Gemeinderat gibt,  ist breit aufgestellt:  Vom Eisenbahner bis zum Unternehmer, von der Lehrerin zu den Landwirten, von der Schülerin zum Polizisten, vom Kinderarzt zur Pensionistin. Die jüngste Kandidatin ist 20, die älteste jenseits der 80. Erstmals wechseln sich bei der ÖVP auf den ersten Listenplätzen Männer und Frauen ab. Was die Neugier auf die Spitzenkandidaten zusätzlich befeuert.

Offiziell bestätigt ist auch die Kandidatur des FPÖ-Landtagsabgeordneten Alexander Schnabel an der blauen Spitze in Amstetten. Der derzeitige Opponitzer FP-Gemeinderat und Berufssoldat hat im September in der Amstettner Ostarrichi-Kaserne, vorgeblich aus privaten Gründen, seinen Hauptwohnsitz angemeldet.  Das ist rechtlich möglich. 
Schon damals hieß es, dass der wahre Beweggrund das Antreten bei den GR-Wahlen sei. Zum politischen Thema wird das in Amstetten von den anderen Parteien nicht gemacht. Wer weiß, ob man die Blauen nicht noch als Koalitionspartner brauchen kann, hieß es hinter vorgehaltener Hand.

Der aktuell im Gemeinderat sitzende FPÖler Christian Schrammel ist Nummer zwei auf der Amstettner FPÖ-Kandidatenliste. Der zweite FPÖ-Gemeinderat Harald Wiesauer war, wie berichtet, im Oktober zur SPÖ-Fraktion übergetreten. Auf der roten Kandidatenliste hat er die 21. Stelle bekommen. Die SPÖ hält momentan mit dem Ex-Blauen 17 von 41 Sitze. Die ÖVP hatte 2020 19 Mandate errungen.

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