„Wir sind besorgt und verunsichert über die Zukunft des Promenaden- und Naturwegs und über die Erweiterung des Radwegs. Es sind jetzt schon genug Radfahrer unterwegs“, beklagte Plaimer. Es käme zu genug gefährlichen Situationen mit zu schnell fahrenden Radlern, vor allem beim direkt betroffenen Seniorenhaus Rathausstraße. Dort befänden sich auch zwei Kinderspielplätze, forderte Plaimer „Klarheit“ ein, wie sich die Stadtregierung die künftige Situation vorstellt.
Proteste
Zu Erinnerung: Seit dem Bekanntwerden der Sanierungs- und Ausbaupläne unterschrieben rund 1.200 Bürger Listen gegen das Projekt. Über 500 unterzeichneten eine Petition der SPÖ dagegen.
➤ Mehr lesen: Hilfswerk NÖ appelliert: „Keine falschen Bilder verankern“
Er sei froh über die entstandene Diskussion, sagte Haberhauer, „das zeigt, dass der Jakobsbrunnenweg von vielen genutzt wird“. Erholungszonen, die binnen weniger Minuten vom Stadtkern aus erreichbar sind, seien die große Stärke Amstettens, erklärte der Bürgermeister.
Haberhauer schilderte dann, dass hinter den anstehenden Baumaßnahmen eine unbedingt notwendige Sanierung des mächtigen Rutschhanges in der Mitte des 700 Meter langen Weges notwendig sei. Behördengutachten und die Abteilung Wildbachverbauung des Landes NÖ hätten die Sicherung schon seit Längerem gefordert. Der Weg werde zudem mit einer gebundenen Decke saniert und nur so weit, wie nötig verbreitert, sodass Arbeitsmaschinen, wie ein Traktor, dort fahren könnten, berichtete Haberhauer weiters. Für die Nutzer des überregional durch Amstetten verlaufenden Ybbstalradwegs sei der Jakobsbrunnenweg eine von drei Wegvarianten durch das Stadtgebiet.
„Aufgrund des Umwegs ist es für Fremde die unattraktivste Variante. Berechnungen haben ergeben, dass es da um lediglich ein bis zwei Radfahrer mehr pro Stunde geht“, behauptete Haberhauer. Dazu kamen kritische Bemerkungen aus der Schar der zwei Dutzend Diskussionsteilnehmer. Sie schilderten schon jetzt bedrohliche Erlebnisse. „Außerdem soll es die Pflicht geben, dass jeder Radfahrer eine Klingel benutzen muss“, forderte eine Frau.
Maßnahmen
Gemeinsam mit dem Kommandanten der Stadtpolizei, Manfred Raab, kündigte Haberhauer mehrere Maßnahmen an, die die sichere Nutzung des Weges für Fußgänger und Radfahrer garantieren sollen. Eine Beschilderung an den Wegeingängen und auch im Verlauf der Strecke soll E-Biker und Scooter-Fahrer zur Vorsicht und Rücksicht mahnen. Dazu wird es technische Einbauten geben, die das Tempo reduzieren sollen.
Sollten diese Maßnahmen nicht greifen, würden Stadtpolizisten auf Fahrrädern verstärkt am Jakobsbrunnenweg patrouillieren, kündigte deren Kommandant Raab an. Bislang seien in der Unfallstatistik der Stadt jedenfalls keine Unfälle zwischen Radfahrern und Fußgängern aufgefallen, berichtete der Polizeichef. Das soll auch so bleiben.
Kommentare