Weil ja das neue um 30 Millionen Euro entstehende Hallen- und Freibad in Amstetten erst im Sommer eröffnet wird, nahm die SPÖ die Preise des schon offenen Heidebades in Hausmening unter die Lupe und rechnete auffällige Kombipreiserhöhungen heraus. Während etwa eine Saisonkarte für zwei Erwachsene und drei Kinder 2022 noch 214 Euro kostete, müssen Familien für zwei Erwachsene und lediglich zwei Kinder in diesem Jahr satte 420 Euro hinlegen. Für Erwachsenen-Saisonkarten muss man heuer statt 116 Euro im Vorjahr 162 Euro zahlen.
Ein Erwachsener und ein zehnjähriges Kind hätten nun 13,10 Euro statt bisher 10,50 Euro für einen Tageseintritt zu bezahlen, wird angeprangert. Gratiseintritte für Kinder werden dagegen von den SPÖ-Politikern nicht erwähnt.
Auch im Vergleich mit anderen Stadtbädern schneide Amstetten extrem schlecht ab, kritisiert Stadtrat Wagner. So sei die Jahreskarte etwa viermal so teuer wie jene im Stadtbad des sozialdemokratisch geführten St. Valentin behauptet er. In Amstetten werde das Geld mit beiden Händen hinausgeworfen und man müsse offenbar dafür sorgen, dass wieder neues Geld hereinkomme, so Wagner angriffig.
"Falschdarstellungen"
Anschüttungen, die innerhalb der schwarz-grünen Rathausführung für Zorn sorgen. „Uns Grünen war und ist es ein großes Anliegen, dass Amstettens Bäder leistbar sind und leistbar bleiben. Außerdem war unser Ziel, dass die Preisgestaltung von einer breiten Mehrheit mitgetragen wird. Da die Abstimmung im AVB-Beirat einstimmig ausgefallen ist, kann ich die künstliche Aufregung der SPÖ nicht nachvollziehen. Einmal mehr stellt sich diese Partei ins Abseits, indem sie mit Falschdarstellungen um sich wirft“, reagiert Grün-Gemeinderätin Sarah Hörlezeder, wohl auch im Sinne ihres Mannes Vizebürgermeister Dominic Hörlezeder, in einer Aussendung auf die Vorwürfe. Ein entsprechendes Protokoll der AVB-Beiratssitzung vom 7. März 2023 beweise, dass der Vertreter der SPÖ den Preisen zugestimmt habe, so Hörlezeder.
Vom KURIER dazu befragt, erklärt Wagner: „Ich habe mich bei den Preisen enthalten, aber übersehen, dass im späteren Protokoll eine Einstimmigkeit festgehalten worden war.“
Nach der Beiratssitzung im Dezember des Vorjahres hatte die Stadt Amstetten übrigens in einer Presseaussendung besonders die Leistbarkeit der Bädernutzung ins Zentrum gestellt und auch den freien Eintritt für Kinder bis sechs Jahren ins Rampenlicht gerückt. Es sei für ihn wichtig, dass Kinder schwimmen lernen können, sagte Bürgermeister Christian Haberhauer (ÖVP). Von der SPÖ blieben die Veröffentlichungen damals unkommentiert.
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