Politische Wasserbomben rund um Preiserhöhung in Amstettener Freibad

Das Hausmeninger Heidebad ist seit dem 1. Mai geöffnet, im Sommer wird in Amstetten das neue Hallen- und Freibad aufgesperrt
Politische Wasserschlacht, weil SPÖ Eintrittspreise kritisiert. Ihr Stadtrat hat laut Protokoll den Preisen im Beirat zugestimmt, bestreitet das jetzt aber.

Am Terrain der Amstettener Stadtpolitik gibt es wieder einmal einen heftigen Schlagabtausch. Oder besser gesagt, es wird mit Wasserbomben gefetzt. Die SPÖ prangert eine Verteuerung der Eintrittspreise ins Freibad Amstetten-Hausmening um teils fast 100 Prozent an. Im Gegenzug muss sie sich aber den Vorwurf gefallen lassen, dass ihr Repräsentant im Badbeirat den Preisen zugestimmt habe. Er habe ein entsprechendes Protokoll übersehen und sei gar nicht dafür gewesen, verteidigt sich SPÖ-Stadtrat Bernhard Wagner.

„Schwarz-Grün sorgt in diesem Jahr für Preiserhöhungen, die sich gewaschen haben“,  beklagt SPÖ Stadträtin Beate Hochstrasser neben der Bundesregierung, die der Teuerung tatenlos zusehe greift sie die schwarz-grüne Stadtpolitik an, die das Leben in Amstetten aktiv verteuere.  Hochstrasser ist als rote Nationalratskandidatin schon im Wahlkampfmodus. 

Politische Wasserbomben rund um Preiserhöhung in Amstettener Freibad

Beate Hochstrasser und Bernhard Wagner, beide SPÖ, üben heftige Kritik

Weil ja das neue um 30 Millionen Euro entstehende Hallen- und Freibad in Amstetten erst im Sommer eröffnet wird, nahm die SPÖ die Preise des schon offenen Heidebades in Hausmening unter die Lupe und rechnete auffällige Kombipreiserhöhungen heraus.  Während etwa eine Saisonkarte für zwei Erwachsene und drei Kinder 2022 noch 214 Euro kostete, müssen Familien für zwei Erwachsene und lediglich zwei Kinder in diesem Jahr satte 420 Euro hinlegen. Für Erwachsenen-Saisonkarten muss man heuer statt 116 Euro im Vorjahr 162 Euro zahlen.

Ein Erwachsener und ein zehnjähriges Kind hätten nun 13,10 Euro statt bisher 10,50 Euro für einen Tageseintritt zu bezahlen, wird angeprangert. Gratiseintritte für Kinder werden dagegen von den SPÖ-Politikern nicht erwähnt.
Auch im Vergleich mit anderen Stadtbädern schneide Amstetten extrem schlecht ab, kritisiert Stadtrat Wagner. So sei die Jahreskarte etwa viermal so teuer wie jene im Stadtbad des sozialdemokratisch geführten St. Valentin behauptet er. In Amstetten werde das Geld mit beiden Händen hinausgeworfen  und man müsse offenbar dafür sorgen, dass wieder neues Geld hereinkomme, so Wagner angriffig.

"Falschdarstellungen"

Anschüttungen, die innerhalb der schwarz-grünen Rathausführung für Zorn sorgen. „Uns Grünen war und ist es ein großes Anliegen, dass Amstettens Bäder leistbar sind und leistbar bleiben. Außerdem war unser Ziel, dass die Preisgestaltung von einer breiten Mehrheit mitgetragen wird. Da die Abstimmung im AVB-Beirat einstimmig ausgefallen ist, kann ich die künstliche Aufregung der SPÖ nicht nachvollziehen. Einmal mehr stellt sich diese Partei ins Abseits, indem sie mit Falschdarstellungen um sich wirft“, reagiert Grün-Gemeinderätin Sarah Hörlezeder, wohl  auch im Sinne ihres Mannes Vizebürgermeister Dominic Hörlezeder, in einer Aussendung  auf die Vorwürfe. Ein entsprechendes Protokoll der AVB-Beiratssitzung vom 7. März 2023 beweise, dass der Vertreter der SPÖ den Preisen zugestimmt habe, so Hörlezeder.

Politische Wasserbomben rund um Preiserhöhung in Amstettener Freibad

Am neuen Hallen- und Freibad in Amstetten finden derzeit die Endarbeiten statt 

Vom KURIER dazu befragt, erklärt Wagner: „Ich habe mich bei den Preisen enthalten, aber übersehen, dass im späteren Protokoll eine Einstimmigkeit  festgehalten worden war.“

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Im Dezember lobten ÖVP-Bürgermeister Haberhauer, Grün-GR Hörlezeder und ÖVP-Stadtrad Jandl mit AVB-Managern die leistbaren Badpreise 

Nach der Beiratssitzung im Dezember des Vorjahres hatte die Stadt Amstetten übrigens in einer Presseaussendung besonders die Leistbarkeit der Bädernutzung ins Zentrum gestellt und auch den freien Eintritt für Kinder bis sechs Jahren ins Rampenlicht gerückt. Es sei für ihn wichtig, dass Kinder schwimmen lernen können, sagte Bürgermeister Christian Haberhauer (ÖVP). Von der SPÖ blieben die Veröffentlichungen damals unkommentiert. 

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