ADEG-Räuber müssen hinter Gitter

ADEG-Räuber müssen hinter Gitter
Passanten stellteneinen der Täter nach wilder Verfolgungsjagd in Kottingbrunn. Das Geld diente der Drogensucht.

Es war vertrottelt. Es war der größte Blödsinn den ich je gemacht habe.“ All die Reue und Entschuldigungen von Ernad M. (22) und Klaus W. (23) bewahren die beiden nicht vor dem Gefängnis.

ADEG-Räuber müssen hinter Gitter

Das Duo hatte am 14. September, wie berichtet, den ADEG-Markt der Familie Haas in Kottingbrunn mit einer Schreckschusspistole und einer Softgun überfallen. Der Raub ging durch die Medien, weil Ernad M. nach einer wilden Verfolgungsjagd quer durch Kottingbrunn von mutigen und couragierten Passanten gestellt und überwältigt wurde. Wenig später verhaftete die Polizei auch M.s Komplizen.

Was sie sich dabei eigentlich gedacht haben?, wollte der Richter am Montag am Landesgericht Wr. Neustadt von den beiden milchgesichtigen Burschen wissen. Nachgedacht hat keiner.„Ich war auf Heroin süchtig und habe selbst einen Entzug mit Tabletten versucht. Aber ich hatte eine Menge Schulden“, gibt der bereits Vorbestrafte als Motiv an. Ein Dealer namens „Boris“ habe ihm sprichwörtlich das Messer angesetzt, um rund 1800 Euro Schulden von ihm einzutreiben. „Er hat mir die Waffe gegeben und gemeint, dass ich mir das Geld besorgen soll“, schildert der 22-Jährige.

Zusammen mit seinem ebenfalls aus dem Suchtgiftmilieu stammenden Freund habe er dann den Überfall begangen. Die 65-jährige Senior-Chefin Marianne Haas saß an der Kasse, als die Vermummten den Supermarkt stürmten. „Macht’s so einen Blödsinn nie wieder“, gab die resolute Pensionistin den beiden im Gerichtssaal mit auf den Weg. Ihre Entschuldigung nahm sie an.

Das Schöffengericht verurteilte Ernad M. zu fünf Jahren und drei Monaten. Der bisher unbescholtene Klaus W. bekam durch eine außerordentliche Strafmilderung weniger als die Mindeststrafe (5 Jahre). Für ihn setzte es dreieinhalb Jahre. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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