Absturzgefahr nach Felssprengung

Absturzgefahr nach Felssprengung
Die Durchfahrt bei Dürnstein bleibt bis Freitag Vormittag gesperrt: Ab 14 Uhr sollen Autos nur tagsüber fahren können.

Ausgerechnet in der Hauptsaison behindern absturzgefährdete Felsmassen in Dürnstein die Durchfahrt durch das Tourismusgebiet Wachau. Eine Sprengung Mittwoch-Abend sollte Abhilfe schaffen. Doch die war nur ein Teilerfolg. So wurde aus einer geplanten einstündigen Sperre eine mindestens einwöchige Behinderung. „Wir hoffen, dass wir die Donaubundesstraße am Wochenende tagsüber offen halten können", erklärt die Kremser Bezirkshauptfrau Elfriede Mayrhofer. Touristiker raufen sich die Haare.

Seit einem schweren Felssturz 2009, bei der Gesteine die Wachaubahn verschüttet haben, macht die „Biratalwand" Probleme. Der jüngste Sanierungsversuch war nur unter halsbrecherischem Einsatz der Arbeiter einer Spezialfirma möglich. An manchen Stellen war die Gefahr so groß, dass sie nicht alle geplanten Sprengbohrungen durchführen konnten. So blieben rund 200 der 1400 Kubikmeter Fels, die zum Absturz gebracht werden sollten, nach der Sprengung am Bergkamm hängen. Nach Krisensitzungen entschied man, den gefährdeten Streckenteil für Fußgänger und Radfahrer gesperrt zu lassen. Autos dürfen ab Freitag 14 Uhr durch, solange die Felswand ruhig hält. Nachts (21 bis 6 Uhr) bleiben die B 3 und der Donauradweg zu. Auch die Bahn steht still. Gäste werden gebeten, auf Schiff und Bus umzusteigen. Am Mittwoch soll wieder gesprengt werden.

Kritik Heftige

Kritik gibt es an der Informationspolitik der BH. Hotelier Christian Thiery aus Dürnstein ist sauer: „Erst gab es keine Information. Dann hat man bei der Sperre Linienbusse durch gelassen, aber unsere Hotelgäste und Mitarbeiter nicht. Ich überlege rechtliche Schritte." Verärgert waren auch die Radtouristen Thea Zwiers und Constantin Kaaz. „Wir mussten mehrere Stunden warten, bis wir nach einer langen Tour endlich in unser Quartier in Dürnstein konnten. Leider wusste niemand genau Bescheid, wie lange die Sperre dauerte."

Auch Donau-Tourismuschef Bernhard Schröder ist unglücklich: „Man hätte uns sofort Bescheid geben müssen. Das ist bis heute nicht passiert. Ein Anruf und wir hätten über unsere Betriebe alle Gäste erreicht."„Wir haben erst am Montag von der notwendigen Sprengung erfahren", erklärt BH-Chefin Mayrhofer. Die Polizei gab sich trotz Zeitmangels alle Mühe, ein Chaos zu vermeiden.

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