80-Jährige in Schlingpflanzen gefangen

Andreas Aigner ist seit zwei Jahren Bademeister in Gars
Gars. Pensionistin wollte aus Kamp Schwimmreifen der Enkelin holen / Bademeister als Retter.

Nur mit Hilfe von Bademeister Andreas Aigner konnte sich Hedwig Führer aus dicht wuchernden Schlingpflanzen beim Baden im Kamp befreien. Die Pensionistin hatte versucht, den abgetriebenen Schwimmreifen ihrer zehnjährigen Enkelin zu bergen. "Es war nicht so dramatisch, ich hab nachher sogar mit dem Rad heim fahren können, aber über die Hilfe war ich schon sehr froh", sagt Führer, die in einem Monat ihren 80er feiert.

Die 10-jährige Enkelin, die – laut NÖN-Bericht – mit ihr geschwommen war, hatte Bademeister Aigner alarmiert, der mit einem Boot ausrückte und die von Pflanzen gefangene Frau barg.

Wuchern

"Ich kenne den Kamp seit mehr als 70 Jahren, aber so arg wie zuletzt war es noch nie mit den Pflanzen", findet Führer. Bürgermeister Martin Falk bestätigt, dass die Gemeinde bereits voriges Jahr die übermäßig wuchernden Pflanzen händisch entfernen ließ. "Diesmal gab es wegen des Wetters erst wenige Badetage und wir haben das noch nicht durchgeführt. Aber die Menge der Pflanzen ist enorm", sagt Falk und will Information über eine Methode einholen, die auf der Alten Donau in Wien angewandt wird. Dort "ernten" spezielle Boote die Schlingpflanzen. Seine Vermutung: Dass besonders heftige Niederschläge viel Humus in den Fluss schwemmen und den Pflanzenbewuchs übermäßig düngen.

Milder Winter

Gerhard Käfel von der Abteilung Wasserwirtschaft in der nö. Landesverwaltung sagt dazu, dass Wasseruntersuchungen keinen Hinweis auf zu viele Nährstoffe geben. Er hat eine andere Erklärung für die immer wieder auftretende Erscheinung, die es in NÖ nur im Kamp gibt: "Einerseits gab es kein stärkeres Hochwasser, das Pflanzen ausreißt und angeschwemmte Sedimente wieder entfernt. Andererseits war der Winter sehr mild. In solchen Fällen sterben die Pflanzen nicht ab und können im Frühjahr bereits mit einer gewissen Größe neu austreiben."

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