5-Punkte-Plan gegen die Personalnot in den Spitälern in NÖ

5-Punkte-Plan gegen die Personalnot in den Spitälern in NÖ
Pensionierte Ärzte sollen unterstützen, digitale Spracherkennung die Arbeit vereinfachen.

Mit knapp 22.500 Mitarbeitern an den 27 Klinikstandorten in Niederösterreich verzeichnet die Landesgesundheitsagentur derzeit einen Personalhöchststand. Doch diese Zahl täuscht; in vielen Abteilungen gibt es noch immer Engpässe, die die Mitarbeiter stark belasten.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Mit 53 Prozent ist die Teilzeitquote noch immer sehr hoch, zudem gibt es Lücken im niedergelassenen Bereich. „Diese führen dazu, dass mehr als die Hälfte der Patienten, die in den Ambulanzen behandelt werden, auch von einem Hausarzt versorgt werden könnten“, berichtet Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP).

In den vergangenen Monaten besuchte der Politiker alle Standorte, um sich mit den Mitarbeitern auszutauschen. Präsentiert wurde am Freitag nun ein 5-Punkte-Plan, der die angespannte Lage in den Krankenhäusern entschärfen soll.

Dieser Plan führt unter anderem dazu, dass bereits pensionierte Ärzte von der Landesgesundheitsagentur kontaktiert werden sollen. Ihre Aufgabe wird es sein, Studenten und Turnusärzte, die sich im letzten Jahr ihres Studiums befinden, zu unterstützen. Damit könnten sie die ausbildungsverantwortlichen Ärzte entlasten, heißt es.

Lob für diese Idee kommt von der Ärztekammer. „Durch diesen Zuwachs an ärztlicher Ressource gewinnen wir hoffentlich deutlich mehr Zeit für systematisierte Ausbildung und Versorgung schwerkranker Patienten“, sagt Ärztekammer-Präsident Harald Schlögel.

Lehrlingsoffensive

Verbessert werden soll auch die Dokumentationsarbeit den Klinken. Aktuell werden die Befunde der Ärzte diktiert und erst im Nachhinein zu Papier gebracht. Künftig soll eine digitale Spracherkennung zum Einsatz kommen.

Schleritzko verspricht zudem eine Ausweitung der Lehrlingsoffensive. Aktuell befinden sich 140 Lehrlinge in Ausbildung, nun will man noch mehr junge Menschen ansprechen. Das Karrieremodell für Ärzte soll ebenfalls weiterentwickelt werden.

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