Zahnarzt aus NÖ unter Missbrauchsverdacht: Ein Urteil mit Folgen

Viele Menschen wussten von den Vorwürfen gegen den bekannten Zahnmediziner, der in einer Gemeinde in Niederösterreich lebt. Der Grund: Bevor dem etwa 60-Jährigen überhaupt der Prozess gemacht wurde, gingen Einzelheiten der Vorwürfe bereits an Medien und Gemeindeämter.
Dabei stand die berufliche und soziale Existenz des Mannes auf dem Spiel, sah er sich doch mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Der Mediziner, so der Verdacht der Staatsanwaltschaft St. Pölten, soll nicht nur seine Stieftochter jahrelang sexuell missbraucht, er soll auch seine Ex-Frau vergewaltigt haben.
Umfangreiche Ermittlungen waren die Folgen, die angeblichen Opfer wurden einvernommen, schließlich musste sich der mutmaßliche Täter am Landesgericht St. Pölten verantworten.
Am Donnerstag wurde nun das Urteil in der Causa gesprochen. Der Zahnarzt wurde von den Vorwürfen freigesprochen, das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.
Das Gericht hatte demnach Zweifel an den Aussagen der Ex-Frau des Arztes. Auch die Stieftochter, die von sexuellem Missbrauch sprach, dürfte nicht glaubwürdig gewesen sein.
Die Entscheidung des Gerichts wird zudem noch weitere Folgen haben. Laut Rechtsanwältin Mercedes Vollmann-Schultes, die den Arzt vor Gericht verteidigt hat, läuft nun ein Ermittlungsverfahren der Polizei. Die Ermittler wollen herausfinden, wer den Fall an die Öffentlichkeit getragen hat.
Zudem kündigt Vollmann-Schultes im Gespräch mit dem KURIER an, dass sie Anzeige wegen Falschaussagen und Verleumdung einbringen werde.
Alle Nachrichten aus St. Pölten jeden Freitag im Postfach mit dem KURIER St. Pölten-Newsletter.
Kommentare