Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten
Bei einem Ausrufpreis von 2,67 Millionen Euro ist es zu einem spannenden Wettbieten gekommen, bei dem schließlich Zeller die Nase vorne hatte und das Rennen machte. Für 5 Millionen Euro erhielt er bei der gerichtlichen Versteigerung den Zuschlag für den Golfplatz. Zeller will den Platz besonders in Hinsicht auf den geplanten Ausbau des Südbahnhotels für die touristische Entwicklung der Region nutzen.
Der 1926 gegründete 9-Loch-Golfclub samt Gastronomie und Nebengebäuden mit einer Fläche von 226.875 Quadratmetern stand im Besitz der Wiener Neustädter Architekten- und Unternehmerfamilie Presoly. Die drei Erben waren sich uneinig über den Verkauf bzw. Fortbestand der Liegenschaft.
Teilungsklage eingebracht
Ein Viertel gehörte der BPM Bau-Projekt-Management GmbH der Familie Presoly. Florian Weitzer hielt 24,9 Prozent der Anteile und Christian Zeller 49,9 Prozent. Die Gesellschafter der Familie Presoly fassten den Plan, auch ihre restlichen Anteile zu veräußern und den Golfplatz zur Gänze herzugeben.
Weil Zeller und Weitzer in den Gesprächen sich aber nicht über eine weitere gemeinsame Nutzung und Entwicklung einigen konnten, brachte Zeller in Absprache mit der BPM Bau-Projekt-Management eine Teilungsklage ein. Weitzer beantragte in weiterer Folge die Versteigerung.
Zaungast Paulus Manker
Das öffentliche Interesse beim Versteigerungstermin war groß. Für die gewohnte Unterhaltung sorgte auch Zaungast Paulus Manker. Das "Enfant terrible" der Kulturszene ist seit seiner gefeierten Aufführungen im Südbahnhotel mit Zeller im Clinch, man deckte sich gegenseitig mit Klagen ein. Manker nutzte die Gerichtsbühne, um in der Auseinandersetzung weiter Öl ins Feuer zu gießen.
Zum Wettstreit zwischen Weitzer und Zeller um den Golfplatz kam bei der Versteigerung noch ein dritter Protagonist dazu. Der Grazer Rechtsanwalt Georg Eisenberger steigerte im Namen einer "MHN Golfplatz GmbH" eifrig mit.
Während Florian Weitzer bei knapp über drei Millionen Euro aus dem Rennen ausstieg, schraubten Zeller und Eisenberger ihre Gebote nach oben. Bei 5 Millionen Euro war aber Schluss und Zeller bekam den Zuschlag. Für wen Eisenberger mitsteigerte, wollte er nicht verraten.
Zeller konnte die geforderte Kaution (Vadium) für den Kauf in der Höhe von 267.000 Euro mit Sparbüchern beim Bezirksgericht Neunkirchen hinterlegen. Auch wenn ihn der hohe Preis von 5 Millionen Euro für den Golfplatz "etwas schmerzt", nahm es der Südbahn-Hotelier mit Humor. "Die Hälfte gehört mir ja schon. Einen Teil des Kaufpreises bekomme ich daher ja wieder zurück", schmunzelte Zeller.
Für die Mitglieder und den Golfclub soll sich vorerst nichts ändern. Präsident Alexander Kramel ist glücklich mit der Lösung. "Mit Christian Zeller gibt es eine sehr gute Gesprächsbasis", so der Präsident.
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