1000 Meilen durch die wilde Adria

Die Idylle beim Massenstart hat bei der 1000-Meilen-Regatta auf offener See bald ein Ende
Sechs erfahrene Amateursegler starten bei anstrengener Regatta für Fahrtensegler. Ein gemütlicher Segeltörn wird das nicht.

Vom vergnüglichen Segeltörn, auf dem nach jedem Manöverhandgriff die Bierdose zischt ist dieses Abenteuer meilenweit entfernt. Fünf Mostviertler und ein Wiener wollen nämlich ab Sonntag bei der berüchtigten LangstreckenregattaThe Race – 1000 Miles“ ihre Seglerqualitäten neu unter Beweis stellen.

Unter 38 internationalen Crews wollen sich Skipper Christian Kühhaas, 52, aus St.Georgen/Y. und seine fünf Segelfreunde beweisen. 2012 und 2015 nahmen sie bereits an dem Bewerb für Fahrtensegler quer durch die Adria teil. Zuletzt mit einem vierten Platz höchst erfolgreich.

Heuer führt die 1000-Meilen-Regatta (1981 Kilometer) nonstop von Biograd zur griechischen Insel Lefkas. „Dort müssen wir am Freitag um Punkt 16 Uhr eingetroffen sein, sonst sind wir disqualifiziert“, schildert Kühhaas. Nach einem Regenerationstag geht dann das vier- bis fünftägige Rennen zurück nach Biograd.

Jagd nach Knoten

1000 Meilen durch die wilde Adria

Kapitän Christian Kühhaas (Mi.) mit Crew-Mitgliedern

Obwohl jetzt, Mitte Oktober, die Herbststürme eine hohe See und harte Segelarbeit erwarten lassen, kann dem Kapitän und seinen Mannen die Jagd nach Knoten nicht schnell genug sein. „Es bleibt aber ein Amateurrennen. Auch wenn manche Profisegler anheuern. Bei uns gehen Sicherheit und Gesundheit vor“, sagt der passionierte Segler, der heuer in Satellitentelefon und Profisicherheitswesten investiert hat.

Einige Tricks, die die

15 Meter lange „Syntytche“ schneller durchs Meerwasser pfeifen lassen sollen, leisten sich die Mostviertler aber auch. Ein Taucher wird den Rumpf der Bavaria Cruiser 45, die im Sommer im Charterbetrieb stand, aalglatt säubern. Schwere Leinen, die an den Segeln zerren werden durch leichte ersetzt und die schweren Tanks mit dem Duschwasser zur Hälfte geleert.

„Zum Duschen ist ohnehin fast nie Zeit, gekocht wird ebenso fast nicht. Es gibt Fertigsuppen und Wurst, die uns ein Sponsor zur Verfügung stellt“, gibt der Skipper Einblick ins Leben an Bord. Im Vier-Stunden-Rhythmus will sich die Crew an Deck und in den Kojen abwechseln. „Bei Gewitter und drei Meter hohen Wellen schläft aber niemand“, so Kühhaas. Im Internet ist das Abenteuer unter www.pitter-regatta.at mitzuverfolgen.

Kommentare