Mordalarm in kleinem Kärntner Ort: Nun auch dritter Mann im Visier

Mordalarm in kleinem Kärntner Ort: Nun auch dritter Mann im Visier
Trio hatte vor der Tat offenbar reichlich Alkohol getrunken. Verdächtiger rief noch selbst Polizeinotruf.

Was ist in der Nacht auf Freitag in Knappenberg im Bezirk St. Veit an der Glan passiert?

Dieser Frage gehen Ermittler aktuell nach. 

Laut derzeitigem Erkenntnisstand soll gegen 23 Uhr ein 43-Jähriger mit einem Gewehr offenbar einen 36-jährigen Bekannten direkt vor seinem Haus im Freien erschossen haben. 

Bei der Tatwaffe soll es sich um einen Flobert gehandelt haben.

Wie der KURIER in Erfahrung bringen konnte, dürfte sich Folgendes vor den Schüssen ereignet habe. Der 43-Jährige, der 36-Jährige und noch ein weiterer Mann dürften reichlich Alkohol konsumiert haben. 

Dabei dürfte sich ein Streit zwischen dem Trio entwickelt haben. Die Situation dürfte dem 43-Jährigen schließlich gereicht haben und er verließ seine zwei Kumpanen und ging nach Hause.

Handgemenge

Die beiden Männer wollten den Streit aber offenbar nicht auf sich beruhen lassen und folgten dem 43-Jährigen. Als dieser das Duo bemerkte, schnappte er sich seinen Flobert und nahm sie wohl vor der Haustür in Empfang. Dort soll sich dann bei einem Handgemenge der Schuss oder die Schüsse aus nächster Nähe gelöst haben.

Der Tatverdächtige wählte daraufhin die Nummer des Polizeinotrufs und blieb offenbar auch bis zum Eintreffen der Beamten telefonisch mit dem Einsatzstellte der Polizei in Kontakt.

Die Ermittlungen werden nun vom Landeskriminalamt geführt. 

Streit vor der Tat

"Dass es eine Streit vor der Tat gab, können wir bestätigten", sagt die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, Tina Frimmel-Hesse. 

Der 43-Jährige wird erst im Laufe des Tages befragt, wohl auch wegen seiner starken Alkoholisierung, dann soll es neue Erkenntnisse geben. Der Mann soll allerdings in der Vergangenheit nicht polizeibekannt gewesen sein. 

Zu Mittag lief eine Obduktion des Opfers auf Hochtouren.

Informationen zu dem möglichen dritten Mann gab die Staatsanwaltschaft nicht bekannt: "Wir befragen weitere Zeugen, keine weiteren Beschuldigten. Wie nah diese Zeugen dem Tatgeschehen waren, dazu kann ich derzeit keine Informationen geben", sagte Frimmel-Hesse.

In der Gemeinde Hüttenberg, zu der Knappenberg zählt, zeigte man sich tief betroffen. "Wir wissen selbst noch sehr wenig, sind aber zutiefst betroffen", sagte Bürgermeister Josef Ofner (FPÖ).

Der Mordalarm in dem gerade einmal 212 Einwohner großen Ort lässt Erinnerungen an ein weiteres ungeklärtes Tötungsdelikt in Kärnten wach werden.

In Edling (180 Einwohner) war im Februar 2023 die Leiche einer 62-jährigen Frau vor der Leichenhalle aufgefunden worden. Von einem Täter fehlt bisher jede Spur.

Dieser Artikel wird laufend aktualisiert
 

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