Verunreinigtes Leitungswasser in Klagenfurt: Suche nach Ursache läuft

Wasser fließt aus dem Wasserhahn in ein Glas
Seit drei Tagen muss Wasser in Klagenfurt abgekocht werden, ehe es getrunken werden kann. Schuld sind Bakterien, die Infektionen auslösen können.

Seit Freitag sind die Bewohnerinnen und Bewohner von Klagenfurt angehalten, Trinkwasser nicht einfach so wie gewohnt zu genießen, denn: Es ist mit Enterokokken verunreinigt.

Die Gesundheitsbehörde der Stadt rät, Wasser abzukochen - dieses sei unbedenklich. Betroffen sind gut 100.000 Menschen. Woher die Verunreinigung kommt, soll am Montag feststehen, wenn die Auswertung der Proben vorliege, hieß es aus dem Rathaus.

Bestimmte Stämme der Enterokokken-Bakterien sind krankheitserregend, sie können unter anderem Darmwegs- oder Harnwegsinfektionen auslösen. Am Freitag war bei Routinekontrollen des Trinkwassers an sieben Stellen  - in der Klagenfurter Landeshauptstadt gibt es rund 20 Messstellen - festgestellt worden, dass die Grenzwerte überschritten wurden.

Duschen "gefahrlos möglich"

Deshalb wurde für das gesamte Stadtgebiet empfohlen, Leitungswasser nicht ohne vorheriges Abkochen - mindestens drei Minuten lang - zu trinken. Diese Empfehlung wurde über das Wochenende ausgedehnt.

Duschen oder Zähne putzen sei dagegen "gefahrlos möglich", wie es hieß. "Lediglich auf das Trinken von Wasser aus städtischen Wasserleitungen und auch von städtischen Wasserbrunnen im öffentlichen Raum soll bis auf Weiteres verzichtet werden."

Die Suche nach dem Auslöser erwies sich bislang als schwierig. Die Stadtwerke hoffen, am Montag Genaueres zu wissen. "Das Wichtigste ist, die Ursache zu finden", betonte Vorstand Erwin Smole gegenüber dem ORF. "Wenn wir sie gefunden und das Gebiet eingrenzt haben, beginnen die Spülungen."

Sobald die Leitungen sauber seien, kann das Trinkwasser wieder ohne Abkochen genossen werden.  Die Stadtwerke gab mithilfe der Feuerwehr seit Samstag kostenloses Wasser in Flaschen aus.

Auch Hochwassergebiete betroffen

Auch in Oberösterreich und Niederösterreich gab es lokal nach den heftigen Regenfällen und dem Hochwasser ähnliche Probleme. So wurde in Großraming (Bezirk Steyr-Land) verunreinigtes Leitungswasser festgestellt; rund 600 Häuser sind betroffen. 

In Stockerau (Bezirk Korneuburg) wurde ebenfalls aufgerufen, Wasser abzukochen.

Kommentare