Gerüchteküche in Klagenfurt brodelt: Kehrt Jost als Magistratsdirektor zurück?

Der Name war wie ein Phantom, das am Dienstag bei der Fixierung zur zweiten Neuausschreibung des mächtigen Magistratsdirektors über dem Sitzungssaal im Rathaus Klagenfurt schwebte.
Peter Jost, jener Mann, der einst Magistratsdirektor der Landeshauptstadt war und für den seit Ende Dezember 2023 vergeblich ein Nachfolger gesucht wird.
Peter Jost, jener Mann, der im Jahr 2022 von Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) still und heimlich per Notfallparagraf über sein Pensionsalter hinaus in seiner Funktion verlängert wurde. Bis der Gemeinderat einschritt und ihn abberief. Was Jost als gesetzeswidrig ansah, auf Schadensersatz klagte und bis heute von einem aufrechten Dienstverhältnis spricht (das Verfahren läuft noch, Anm.).
Mehr verdient als der Landeshauptmann
Peter Jost, der vielen wohl auch noch in Erinnerung ist, da er einst mehr verdient haben soll, als Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ).

Doch Jost könnte auch jener Mann sein, der trotz alle dem vor einem Comeback im Schatten des Lindwurms stehen könnte - als Magistratsdirektor.
Das Gerücht über Josts Rückkehr hält sich seit Längerem. Überraschend war, dass es am Dienstag im Gemeinderat offiziell als Option auf den Tisch kam.
So meinte ÖVP-Stadtparteiobmann Markus Malle etwa sinngemäß, dass eine Rückkehr Josts der Stadt jede Menge Geld sparen würde.
Teure Klage
Womit er nicht unrecht hat: Denn gewinnt Jost seine Schadensersatzklage gegen die Stadt, wären Zahlungen zwischen 700.000 Euro bis zu einer Million Euro durchaus realistisch.
Dass Jost erfolgreich klagen kann, hat er bereits im Jahr 2010 bewiesen. Damals prozessierte er gegen seine erste Suspendierung als Magistratsdirektor. Und gewann auf allen Linien. Rund 200.000 Euro kostete das der Stadt. Und damit alles noch komplizierter und g`schmackiger wird: In Josts erster Amtszeit wurde er ausgerechnet vom jetzigen Bürgermeister Scheider suspendiert.
Jost will zurück
Doch wäre Jost für seine zweite Rückkehr als Magistratsdirektor überhaupt zu haben?
Von seinem Anwalt, Michael Dietrich (Klein, Wuntschek & Partner) gab es auf KURIER-Anfrage eine klare Antwort: "Wir waren und sind immer vergleichs- und gesprächsbereit. Aber ja, mein Mandant kann sich das durchaus vorstellen."
Ein grobes Szenario für die Rückkehr ins Rathaus - für das Jost nach seinem Ausscheiden sogar mit einem Hausverbot belegt worden war - hätte man zuletzt im November 2023 besprochen.
Zeitlich begrenzte Rückkehr und Beratervertrag
Eine zeitlich begrenzte Rückkehr als Magistratsdirektor und in weiterer Folger ein Beratervertrag seien damals als Rahmenbedingungen genannt worden. Dann würde Jost auch die Klage gegen die Stadt fallen lassen.
Im Rathaus löst diese Vorstellung gemischte Gefühle aus. Von der Bürgermeister-Partei, Team Kärnten heißt es: "Wir wollen nicht streiten, sondern eine gemeinsame Lösung finden, die nicht die Gerichte befasst", erklärte TK-Klubobmann Patrick Jonke im KURIER-Gespräch. Einziges Manko: "Derzeit fehlen uns dafür die Mehrheiten."
Denn der neue Projektpartner der Gelben, die FPÖ, will bei einer Heimkehr Josts nicht mitspielen, wie am Dienstag im Gemeinderat klar zum Ausdruck gebracht wurde.
Doch wenn die letzten Monate eines gezeigt haben, dann das: Im Rathaus Klagenfurt ist vieles möglich.
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