Der einstige Naschmarkt-Architekt soll Entwicklungspotenzial ausloten

An Walter Stelzhammer führt kein Weg vorbei. Der Architekt steht nebst einem Fischlokal im oberen Bereich des Wiener Naschmarkts. „Für mich ist der Markt so etwas wie ein zweites Zuhause“, sagt Stelzhammer.

Wie der KURIER in Erfahrung bringen konnte, wurde der Architekt mit seinem Kollegen Peter Weber jetzt ein zweites Mal engagiert. „Nach 20 Jahren schließt sich für uns der Kreis“, sagt er. „Der Auftrag der Stadt lautet, Entwicklungspotenziale des Markts auszuloten.“ Derzeit liegen erste Entwürfe beim Marktamt. Im Februar findet ein Termin mit der MA 19 statt. Ausgangspunkt für das Papier ist die Entscheidung, die Schleifmühl-Brücke, die das Marktgeschehen bis heute in zwei Abschnitte unterteilt, für den Verkehr zu sperren. Laut Mariahilfs Bezirksvorsteherin Renate Kaufmann (SPÖ) wird die Brücke schon mit Jahresende tabu für Autofahrer sein. „Ende des Jahres wird die Brücke zugemacht“, stellt Kaufmann nun klar.
Anfang 2014 würde die Brücke dann als Lagerfläche für die laufende Markt-Sanierung herhalten. „Aber im Lauf des Jahres soll die Fläche dann für Fußgänger geöffnet werden“, sagt Kaufmann. „Auf der Freifläche werden künftig Feste und Veranstaltungen stattfinden.“
Aufholbedarf ortet Stelzhammer auch abseits der Brücke. „Der Eingangsbereich am Anfang und am Ende des Markts sollte souveräner gestaltet sein. Davon könnte auch der Wochenmarkt im Bereich der Kettenbrückengasse betroffen sein.“ Außerdem sehe die Front hin zur Rechten Wienzeile wenig verlockend aus. „Auch hier könnte mit geringen Veränderungen – etwa einer Baumallee – viel erreicht werden.“
Hintergründe
Was hat es also zu bedeuten, wenn sich nun eine Studie mit den Entwicklungspotenzialen des Naschmarkts auseinandersetzt? Wird der Markt, der zuletzt wegen horrender Ablösesummen ins Gerede gekommen ist, gar erweitert? Im Büro von Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou wird das dementiert. „Es gibt seitens der Stadt keinen Auftrag, Erweiterungspotenziale des Naschmarkts zu prüfen.“ Es gehe vor allem um die Frage, ob sich die Standler noch an jene Standards halten, die Stelzhammer dereinst selbst definiert hat.
Eine Frage, die Stelzhalmmer auch ohne das Erstellen einer Studie rasch beantwortet. Immerhin ist er mehrmals die Woche vor Ort unterwegs. „In 90 Prozent der Fälle haben sich die Leute in den letzten 20 Jahren an die Vorgaben gehalten.“
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