Zu wenige Gänse aus Österreich

Zu wenige Gänse aus Österreich
Nur 14 Prozent des heimischen Bedarfs kann mit inländischem Federvieh gedeckt werden.

Die Nachfrage steigt von Jahr zu Jahr“, erklärt Siegfried Marth aus Hagensdorf. Er ist wie jedes Jahr schon ziemlich leergekauft, dem Gros seiner Gänse ging es schon an den Kragen. „Wir stocken fast jedes Jahr auf, in kleinen Schritten wachsen wir“, sagt der Landwirt, der sein Federvieh nach den strengen Kriterien der „Burgenländischen Weidegans“ hält: Jeder Schnabelträger hat einen Platz auf der Weide. Pro Hektar sind lediglich 100 Gänse erlaubt. Laut Landwirtschaftskammer werden in Österreich rund 30.000 Gänse auf der Weide gehalten. Die Qualität sei nicht mit jener von Mastgänsen zu vergleichen. Normal geht es den Gänsen nach zwölf Wochen an den Kragen, auf der Weide erreichen die Vögel erst nach 26 Wochen ihr Schlachtgewicht.

Derzeit gebe es im Burgenland rund 19 Weidegansbetriebe. „Es ändert sich aber immer etwas, wir sind eine bewegte Gruppe“, sagt Marth, der auch der Sprecher der „Burgenländischen Weidegans“ ist.

„Die Österreicher verzehren jährlich 2729 Tonnen Gänsefleisch.“

Den österreichischen Bedarf könne man aber noch lange nicht decken. „2729 Tonnen Gänsefleisch ist der Inlandsverbrauch“, erklärt Matthias Leitgeb von der Landwirtschaftskammer Burgenland. Trotz einer Verdoppelung der heimischen Produktion seit Anfang der 90er-Jahre können heute nur 14 Prozent des Bedarfs mit Gänsen aus Österreich gedeckt werden. Der Rest wird importiert, vor allem aus Ungarn.

Doch die burgenländische Weidegans sei mehr als gefragt, trotz billigerer Konkurrenz aus dem Osten. „Wir haben auch Anfragen von Supermarktketten“, sagt Marth, die Mengen könne man derzeit aber noch nicht liefern. Überhaupt empfiehlt es sich, die Weidegans rechtzeitig zu reservieren, damit zu Martini der Ofen nicht kalt bleiben muss.

Am Landesfeiertag am Sonntag hat der Gänsebraten Hochsaison, außerdem finden landauf, landab zahlreiche Feierlichkeiten statt.
In Eisenstadt wird der Landespatron ab 10 Uhr mit einem Martini-Bauernmarkt in der Fußgängerzone geehrt. Die Besucher werden mit bäuerlichen Produkten, Schmankerln, Jungwein und anderen Weinspezialitäten verwöhnt. Im Anschluss an die Heilige Messe im Eisenstädter Dom findet um 12.30 Uhr die Weintaufe in der Fußgängerzone statt. Gemeinsam mit der Weinritterschaft und Bürgermeister Thomas Steiner wird Raimund Temel den heurigen Jungwein taufen. Blasmusik und Volkstanz runden das Programm ab. Kinder können sich in einem kleinen Vergnügungspark die Zeit vertreiben. Natürlich wird auch der bereits traditionelle Laternenumzug stattfinden.

Weiterführender Link:

www.weidegans.at

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