Wissenschaftspreise 2024: Land ehrt Spitzenforschung in Kobersdorf

Wissenschaftspreise 2024: Land ehrt Spitzenforschung in Kobersdorf
Historiker Herbert Brettl erhält den renommierten Fred-Sinowatz-Wissenschaftspreis. Der Simon-Goldberger-Preis würdigt Engagement in der jüdischen Gedenkkultur.

Am Mittwochabend wurden in der Synagoge Kobersdorf die Wissenschaftspreise des Landes Burgenland verliehen. Zu den diesjährigen Preisträgern gehören herausragende Forscher und engagierte Nachwuchstalente, die auf verschiedenen Gebieten neue Akzente setzen.

Im festlichen Rahmen würdigte Landesrat Leonhard Schneemann die Bedeutung wissenschaftlicher Arbeit: "Wissenschaft ist der Schlüssel, um den Wandel aktiv zu gestalten und fundierte Entscheidungen zu treffen." Dabei betonte er, wie wichtig es sei, innovative Lösungen für die Zukunft, wie etwa die Energiewende, zu erforschen.

Fred-Sinowatz-Wissenschaftspreis für Herbert Brettl

Der renommierte Fred-Sinowatz-Wissenschaftspreis, mit einem Preisgeld von 5.000 Euro, ging an den Historiker Herbert Brettl. Sein Werk "Sichtbar Machen: Erinnerungslandschaft – Orte und Zeichen des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus im Burgenland" beleuchtet die Geschichte des Burgenlandes während des Nationalsozialismus. 

Brettl engagiert sich besonders für die Gedenkkultur in der Region und ist als Netzwerkkoordinator von erinnern.at eine zentrale Figur in der Aufarbeitung regionaler Geschichte.

Anerkennungspreis für Thomas Sieberer

Der Anerkennungspreis des Fred-Sinowatz-Wissenschaftspreises ging an den Architekten und Fotografen Thomas Sieberer. Seine Publikation "Bruch & Kontinuität. Zu Wachstum und Wandel des nordburgenländischen Dorfes" untersucht die baulichen und sozialen Veränderungen in den Dörfern des nördlichen Burgenlands.

Sieberer, der in Gols aufgewachsen ist, verbindet in seiner Arbeit fundiertes architektonisches Wissen mit einem tiefen Verständnis für die regionale Kultur. "Sein Blick von außen bringt wertvolle Perspektiven auf unsere ländlichen Strukturen", hob Schneemann bei der Verleihung hervor.

Simon-Goldberger-Preis: Kobersdorfer Gedenkarbeit gewürdigt

Erwin Hausensteiner wurde für sein lebenslanges Engagement in der Aufarbeitung der jüdischen Geschichte seiner Heimatgemeinde Kobersdorf mit dem Simon-Goldberger-Preis ausgezeichnet. Seit Jahrzehnten forscht er zur Geschichte der ehemaligen jüdischen Gemeinde, organisiert Rundgänge und publizierte mehrere Werke, darunter das Buch "Die ehemalige jüdische Gemeinde Kobersdorf".

Wissenschaftspreise 2024: Land ehrt Spitzenforschung in Kobersdorf

Claudia Priber, Erwin Hausensteiner und Landesrat Leonhard Schneemann (v.li.) bei der Verleihung in der Synagoge Kobersdorf.

Auch die Mittelschule Kobersdorf erhielt für ihr Projekt "Gemeinsam leben und glauben – Spuren jüdischen Glaubens in Wein und Kobersdorf" den Simon-Goldberger-Preis in der Kategorie Schule.

Young-Science-Preise für Nachwuchsforscher

In der Kategorie Young-Science wurden vier Schüler für ihre Arbeiten ausgezeichnet. Katherina Sandra Egger (Theresianum Eisenstadt, Betreuung: Sabine Pawischitz) wurde der Preis für die Arbeit "Das Aussterben der burgenlandkroatischen Sprache" zuerkannt. Luca Prior-Erdt (Theresianum Eisenstadt, Betreuung: Walter Dujomovits) wurde für die Arbeit "Der Fall des Eisernen Vorhangs: Die Auswirkungen auf das Burgenland", ausgezeichnet, und Susanne Dragan und Karina Teichmeister (BAfEB Oberwart, Betreuung: Jutta Pradl-Hodits) erhielten den Preis für die Arbeit "Bis zur Stille und darüber hinaus: Der Zusammenhang zwischen selektiven Mutismus und Mehrsprachigkeit".

Kurz zusammengefasst:

  • Historiker Herbert Brettl erhält den renommierten Fred-Sinowatz-Wissenschaftspreis.
  • Der Simon-Goldberger-Preis würdigt Engagement in der jüdischen Gedenkkultur.
  • Schülerprojekte zu Sprache, Geschichte und Mutismus erhalten Young-Science-Auszeichnungen.

Kommentare