Winzer versenkte 700 Liter Grauburgunder im Neusiedler See
Als Fabian Sloboda im Jahr 2018 seinen ersten „Wellentänzer“-Wein nach 144 Tagen Reife in einer Boje aus dem Neusiedler See barg, war die Weinwelt verständlicherweise skeptisch. „Kann das funktionieren: 700 Liter Grauburgunder in einer Edelstahlboje Wind und Wetter aussetzen?“ lautete die Frage. „Ist das nicht nur ein PR-Gag?“ Und die wichtigste Frage: „Wie schmeckt der Wellentänzer?“
Zwei Jahre nach Projektstart können diese Fragen nicht nur sehr rasch beantwortet werden, auch das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen.
Historische Erkenntnisse
Slobodas Methode orientiert sich an historischen Erkenntnissen über die geschmackliche Prägung stetig bewegter und verschiffter Weine. Die ersten zwei Jahrgänge (2017, 2018) wurden vom renommiertem Weinkritiker Peter Moser im Falstaff-Magazin mit 92 bzw. 93 von 100 möglichen Punkten bewertet.
Der Vergleich mit einer „Zwillingswein“ genannten Kellerprobe überzeugte auch das Bundesamt für Weinbau: Die beiden Weine haben völlig unterschiedliche Charaktere, wobei der Bojenwein noch besser ankam. Und im November expandierte das anfangs durchaus belächelte österreichische Projekt nun auch auf internationales Terrain.
Das Schweizer Weingut Irsslinger am Zürichsee wurde Fabian Slobodas Partner, nachdem der österreichische Designer Nikolaus Eberstaller, der das Corporate Design beider Weingüter entwickelt hat, die beiden Betriebe vernetzte. Und so verankerte man bereits eine Boje feierlich im Zürichsee.
Gemeinsames Projekt
Besonders zu Dank verpflichtet sind die Wellentänzer dem burgenländischen Kultwinzer Hans Schwarz aus Andau: Er empfahl Eberstaller den Schweizern und brachte so das länderübergreifende Projekt ins Rollen. Am Erfolg des Weingutes Irsslinger, das erst seit 2018 besteht, haben somit insgesamt drei Nordburgenländer Anteil.
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