Wiesen ist das Ski-Zentrum im Land

In Wiesen (Archivbild) wurde am Mittwoch die Skisaison eröffnet
Neuschnee macht Touristikern nach durchwachsenem Weihnachtsgeschäft wieder Hoffnung.

Wer glaubt, Pistenspaß und Hüttengaudi sucht man im Burgenland vergebens, irrt. Seit 30. Dezember wird in Wiesen alles für das Skivergnügen vorbereitet. Gestern, Mittwoch, war es soweit: Der Startschuss fiel wie geplant um 9.30 Uhr. Der frischgebackene Präsident des Skiklubs Wiesen, der 19-jährige Lukas Weghofer, ist erleichtert und zufrieden: "Wir hatten gleich am ersten Tag fast 300 Besucher, unser Einsatz hat sich gelohnt." Mit vier Kanonen wurde die rund 300 Meter lange Abfahrt sieben Tage lang beschneit. Das Ergebnis, eine 30-40 Zentimeter dicke Schneeschicht, lässt sich sehen. "Wir haben in der vergangenen Woche im Team rund um die Uhr gearbeitet, um die Piste ordentlich vorzubereiten." Mit einem Mitgliedsbeitrag von 27 Euro bzw. 23 Euro für Kinder kann man in der gesamten Saison dem Skivergnügen frönen. Auch das Ápres Ski in der Hütte des Vereins werde gerne in Anspruch genommen, sagt Weghofer. Morgen, Freitag, ist sogar Nachtskifahren bis 20 Uhr möglich.

Wintersport wird auch in der südburgenländischen Gemeinde Kukmirn großgeschrieben. Die "Brettln" kann man sich derzeit aber noch nicht anschnallen, sagt Rudolf Mirth, Obmann des Ski- und Wanderclubs Kukmirn. "Wir warten noch, dass die Minusgrade halten, dann können wir mit der Beschneiung beginnen". Etwa 200.000 Euro hat der Verein in den vergangenen fünf Jahren in eine Beschneiungs- und Liftanlage investiert.

Rettenbach ist vor allem als Grasski-Mekka bekannt. Aber auch im Winter kann man – falls es die Temperaturen zulassen – Schwünge auf der Piste machen.

Auf Minusgrade hofft aber man auch beim Neusiedler See Tourismus. Die Eisdecke ist zwei Zentimeter dick. "Zum Eislaufen wären zumindest sieben Zentimeter nötig", sagt eine Sprecherin. Am Eistelefon können Informationen über die Eisstärke eingeholt werden (www.neusiedlersee.com).

Westösterreich

Der wenige Neuschnee der letzten Tage war zumindest in den Tallagen der Skigebiete im Westen eher ein Tropfen auf dem heißen Stein. Die Touristiker freuen sich trotzdem. Denn die angezuckerte Landschaft weckt bei Ski-Begeisterten die Lust auf Wintersport, schildert Michaela Obernosterer von der Salzburger Land Tourismus Gesellschaft. In Saalbach-Hinterglemm blickt Tourismuschef Wolfgang Breitfuß auf schwierige Wochen zurück. Obwohl immerhin 62 von 70 Liften und rund 80 Prozent der Pisten im Skicircus mit Leogang und Fieberbrunn geöffnet gewesen seien, entschieden sich die Bergbahnen für einen Preisnachlass. 15 Prozent weniger als üblich kosten Tageskarten und Mehrtages-Skipässe – bis auf Weiteres, sagt Breitfuß.

Im Tiroler Tourismus ist die Stimmung ebenso getrübt. Siegfried Egger, der ein Hotel in Kirchberg betreibt, weiß auch aus Gesprächen mit Kollegen: "Es hat im Dezember zwar kaum Stornos gegeben. Aber jetzt fehlen uns wegen des Schneemangels die Nachbuchungen für die nächsten sieben bis zehn Tage. Manche Häuser sind nur halbvoll." Egger bleibt optimistisch, dass die Saison noch zu retten ist. Vorausgesetzt, es kommt der Schnee: "Den brauchen wir in den nächsten Tagen. Ausschlaggebend werden die Bilder vom Hahnenkamm-Rennen sein. Die gehen um die Welt." Das Ski-Spektakel findet heuer vom 22. bis 24. Jänner statt.

Abgesehen vom Schneemangel könnten auch die Kontrollen an den Autobahngrenzübergängen in Kufstein und am Walserberg (Salzburg) die so wichtigen Tagesskifahrer einbremsen.


"Wir hatten gleich am ersten Tag fast 300 Besucher, unser Einsatz hat sich gelohnt."Lukas Weghofer Präsident des Skiklubs Wiesen

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