Wie es um das Unternehmen von Roy Knaus bestellt ist

Wie es mit der Flugrettung im Burgenland weitergeht, liegt in den Händen des Landesverwaltungsgerichts (LVwG), das für die Prüfung von Landesvergaben zuständig ist. Wie berichtet, hat der ÖAMTC den Zuschlag des Landes an die Martin Flugrettung GmbH von Roy Knaus angefochten. Geltend gemacht werden „Zweifel in fachlicher und rechtlicher Hinsicht“. Spätestens Anfang August muss die LVwG-Entscheidung vorliegen.
Indes werden Zweifel an der wirtschaftlichen Solidität der im Salzburger Pongau ansässigen Unternehmensgruppe von Knaus laut, genährt durch einen Bericht der Wirtschaftsprüfer von Audit Services Austria zum Jahresabschluss der Heli Austria GmbH per 31. Mai 2021. Heli Austria GmbH und Martin Flugrettung GmbH sind 100-Prozent-Töchter der Heli Austria Holding GmbH mit Knaus als Alleingeschäftsführer und einzigem Gesellschafter.
Vorsicht geboten
Die Wirtschaftsprüfer haben dem Jahresabschluss im heurigen Februar einen Bestätigungsvermerk erteilt, dabei aber auch auf einen langfristigen Restrukturierungsprozess hingewiesen, den die Heli Austria Gruppe „gemeinsam mit den Financiers“ eingeleitet habe – Auslöser dafür waren „wesentliche Unsicherheiten“ im Zuge der Covid-19-Pandemie. Laut Restrukturierungsplan vom September 2021 wurden etwa ein „Abbau der Helikopterflotte bei unverändertem Dienstleistungssortiment und eine Stabilisierung des Marktes auf ein (sic) Niveau vor der Covid-19-Krise“ angenommen. Aber, so die warnende Stimme der Wirtschaftsprüfer: „Sollten die Planungsprämissen nicht eintreten (...) besteht eine wesentliche Unsicherheit hinsichtlich des Fortbestands des Unternehmens“.
Für Roy Knaus ist das gleichsam Schnee von gestern. Seit der Restrukturierungsvereinbarung mit den Banken gehe es seinem Unternehmen wieder „sehr gut“, versichert der 46-Jährige. Die aktuelle Bilanz liege zwar noch nicht vor, aber „wir liegen über Plan“. 12 der 50 Helikopter seien verkauft. Den künftigen Einsatz im Burgenland treffe das aber nicht. Insgesamt seien für die beiden Standorte im Bezirk Neusiedl und in Oberwart drei Hubschrauber vorgesehen, zwei davon aus dem jetzigen Bestand. In Oberwart, wo Martin erst ab 2026 fliegen soll, kommt ein neuer hinzu – durch Kauf oder Miete. Knaus: „Unser Unternehmen steht auf sehr stabilen Beinen“.
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