Wer kommt, wenn Reimon geht

Michel Reimon verlässt den Landtag - entweder 2014 oder 2015 -, Regina Petrik muss jedenfalls bis 2015 warten
Verlässt Grünen-Mandatar den Landtag Richtung EU-Parlament, dürfte Wolfgang Spitzmüller nachfolgen.

Dass der einzige Grünen-Mandatar Michel Reimon 2015 nicht mehr für den Landtag kandidiert und sich im Mai 2014 um einen Sitz im EU-Parlament bewerben möchte, wissen KURIER-Leser seit Ende Juni des heurigen Jahres. Aber wer folgt Reimon linksaußen im Landtagssitzungssaal (von der Regierungsbank aus gesehen), wenn der streitbare Siegendorfer im Mai gen Europa ziehen sollte?

Die Lage ist einigermaßen vertrackt, denn die logische Nachfolgerin wäre Regina Petrik, die Reimon schon als Parteichefin abgelöst hat und die Grünen 2015 als Spitzenkandidatin in die Landtagswahl führen soll. Die Eisenstädterin hat aber 2010 noch nicht für den Landtag kandidiert und kann deshalb in der laufenden Legislaturperiode nicht einsteigen.
Auf der Grünen Landesliste 2010 rangierten die frühere Klubchefin Grete Krojer und die junge Eisenstädterin Julia Tinhof hinter Reimon. Für Krojer, die mittlerweile wieder als AHS-Lehrerin arbeitet, ist eine Rückkehr in die Landespolitik kein Thema: „Das steht nicht zur Diskussion“.

Weil bei Grünen B wie Basis immer vor A wie Automatismus kommt, entscheidet die Landesversammlung, wer für das knappe Jahr von Mai 2014 bis zur Landtagswahl im Frühjahr 2015 ins Landesparlament einzieht.
Der Zustellungsbevollmächtigte 2010 war Ex-Mandatar Joško Vlasich, er könnte das Mandat vergeben, wird sein Recht aber an die Basis delegieren.
Am 16. November findet die Landesversammlung in Oberwart statt, dort sollen Petrik als Spitzenkandidatin für die Wahl 2015 und der Zweitplatzierte als allfälliger Reimon-Nachfolger nominiert werden. Wer das sein wird, lässt sich bei den Grünen im Vorfeld nie so genau sagen, aber alles spricht für Wolfgang Spitzmüller aus Oberschützen, der 2010 auf dem 15. Listenplatz stand.

Am 1. Dezember kämpft Reimon beim Grünen Bundeskongress gegen sieben Bewerber um einen der zwei aussichtsreichen Listenplätze für die EU-Wahl. Er halte seine Nominierung „für hochgradig realistisch“, sagt Reimon, aber nichts sei fix. Bliebe er im Falle eines Scheiterns bis 2015 im Landtag? „Darüber denke ich am 2. Dezember nach“.

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