Wendejahr 1989: Ex-Polizist interviewte Zeitzeugen
Als Wolfgang Bachkönig zum 20. Jahrestag nach dem Fall des Eisernen Vorhanges 2009 bei einer Dienstreise im Budapester Parlament der Rede des einstigen DDR-Flüchtlings Robert Breitner lauschte, stand für den nun pensionierten Polizisten fest: „Über diese Schicksale und historischen Ereignisse werde ich ein Buch schreiben.“ Gesagt, getan. In akribischer Arbeit hat er Daten und Fakten gesammelt und in seinem Werk „Sommer 1989“ die Geschichte in seinem Heimatland Burgenland neu aufgerollt. Auf 400 Seiten und mit rund 200 Fotos will der Ruster dem Leser die Ereignisse des Sommers 1989 näherbringen.
Eine wichtige Grundlage lieferten ihm dazu die Interviews mit rund 50 Zeitzeugen. „Das längste Interview dauerte acht Stunden. „Die älteste Zeitzeugin, die ich interviewt habe, ist Agnes Baltigh“, schildert der Autor. Die heute 94-Jährige, die schon damals in Fertörakos – unweit der Grenze – lebte, erinnert sich an jene Zeit, als sie als „Tante Agnes“ zur freiwilligen Fluchthelferin für zig DDR-Bürger wurde.
Sein Anliegen, ein Buch über den Fall des Eisernen Vorhanges zu schreiben, liegt nicht nur in der geografischen (Wohnort-)Nähe Bachkönigs zu dem einstigen Todesstreifen begründet. „Meine Großeltern sind 1946 aus dem ungarischen Ort Balf vertrieben worden. Geschichten über das Flüchtlingswesen haben mich schon immer interessiert.“ Welches Schicksal den Autor am meisten berührt habe? „Jedes, denn jede Flucht hat ihre eigene Geschichte geschrieben.“
Am 18. Juli wird das Buch in Rust präsentiert.
Kommentare