Wen die Burgenland Energie sponsert – und wen nicht (mehr)

Die Burgenland Energie, Filetstück der Landesholding, hat eine große Aufgabe: Die mehrheitlich dem Land gehörende AG soll das Burgenland zu einer der weltweit ersten klimaneutralen Regionen machen. Der Landesenergieversorger hat aber auch viele kleinere und ganz kleine Aufgaben.
Das 1958 (als Bewag) gegründete Unternehmen unterstützt – fast seit Anbeginn – Vereine aller Art, Kulturveranstaltungen, Sozialinitiativen und Bildungseinrichtungen. Das ist allgemein bekannt.
Aber seit dem Vorjahr müssen Rechtsträger, die der Kontrolle des Bundesrechnungshofes unterliegen, ihre Medienkooperationen und -förderungen im Detail aufgelistet an die Rundfunk und Telekom Regulierungs-Gmbh (RTR) melden, die sie veröffentlicht.
Jetzt lässt sich das Sponsoring exakt beziffern. Für die Burgenland Energie (BE) findet man 728 Einträge (wobei auch klassische Werbeeinschaltungen in Zeitungen, TV und Radio mitgezählt sind). Burgenland Tourismus hat mit 881 noch ein bisschen mehr, das Land Burgenland mit 167 hingegen deutlich weniger.
Zwischen 800.000 und 900.000 Euro wurden von der BE so im Vorjahr bewegt. Im Konzert der Landesenergieversorger ist sie ein Armutschkerl.
Viele Zahlungen gingen an Einrichtungen der Kulturbetriebe Burgenland, wie die Burgenland Energie Teil der Landesholding. So haben die Seefestspiele Mörbisch im Vorjahr 55.323,81 Euro bekommen, die Schlossspiele Kobersdorf etwas mehr als 31.000 oder die Friedensburg Schlaining 12.600 Euro.
Unterstützt wird aber nicht nur die Kultur, sondern etwa auch die Kommunalpolitik. Für die Ausrichtung des 70. österreichischen Gemeindetags in Oberwart gingen 30.000 Euro an den Gemeindebund.
Sponsoring sei Teil der Öffentlichkeitsarbeit eines Unternehmens und jeder Leistung stehe selbstverständlich eine Gegenleistung gegenüber, heißt es von der Burgenland Energie. Der Werbewert jedes Sponsorings werde gemessen, ab einer gewissen Größe kümmern sich externe, spezialisierte Firmen darum.
In den meisten Fällen geht es aber um vergleichsweise winzige Beträge von 50 bis 100 Euro. In diesen Fällen kommt der Landesenergieversorger wohl auch einer „gesellschaftlichen Verantwortung“ nach. Der Puch Maxi Klub Schützen am Gebirge steht ebenso auf der Liste wie eine Selbsthilfegruppe von Krebskranken, zahlreiche Freiwillige Feuerwehren genauso wie Ortsgruppen der SJ und der Jungen Volkspartei.
Beileibe nicht jeder, der sich ans Landesunternehmen wendet, wird auch bedacht. Wer immer um ein Sponsoring ansucht, muss ein Online-Formular ausfüllen, sein Projekt vorstellen und begründen, warum dieses „zu den Werten“ der Burgenland Energie passt. Ein Ansuchen kann auch nur dann eingereicht werden, wenn eine ordentliche Rechnung ausgestellt werden kann.
Nicht infrage kommen Projekte unter einer Teilnehmerzahl von 100 Personen sowie Einzel- und Privatveranstaltungen. Auch Förderungen von Einzelpersonen stehen nicht mehr auf der Agenda. Aber eine Olympiasiegerin wie die Snowboarderin Julia Dujmovits ist derzeit ohnehin nicht in Sicht.
Kommentare