Ende der 1980-er Jahre hat Norbert Darabos seine Parteikarriere als RI-Landesleiter im roten Parteihaus in der Eisenstädter Permayerstraße begonnen, ehe er zum Landes- und Bundesgeschäftsführer auf- und danach zum Verteidigungsminister umstieg. Danach hat im RI niemand mehr Spuren hinterlassen.
Das RI war für die wechselnden Leiter meist Transitraum, entweder vor der Pension oder vor Freiwerden eines anderen, adäquateren Postens in der Partei oder im Land.
Und just dort hat Noch-Nationalrat Max Lercher (er hört im Herbst auf) seit vergangenem Herbst seine politischen Zelte aufgeschlagen. Der 37-jährige Murtaler war steirischer Landesgeschäftsführer und Bundesgeschäftsführer und galt als Kandidat für höhere Weihen – sollte Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil Bundesparteivorsitzender werden.
Daraus wurde bekanntlich nichts.
Als Doskozil im September 2023 ein Personalpaket der SPÖ Burgenland präsentierte, war auch Lercher dabei. „Max Lercher ist ein alter Bekannter, ein langer Wegbegleiter“, stellte ihn Doskozil damals vor und freute sich, dass Lercher „bereit dazu ist, uns im Burgenland zu unterstützen und mit seiner strategischen Expertise an unserer Seite kämpft, um das letzte Landtagswahlergebnis auch im Jahr 2025 zu bestätigen“.
Lerchers Replik: „Es gilt, die absolute Mehrheit im Burgenland zu verteidigen“.
Sieben Monate später sieht sich Lercher in der Etappe, statt an der Front. Der KURIER erreicht ihn am Handy und fragt, worin seine Aufgabe nun bestehe. Er mache das, wofür das Renner-Institut da sei, nämlich Bildungsarbeit für Funktionäre. Zum Teil referiere er selbst, zum Teil organisiere er Vortragende.
Für den Wahlkampf gebe es ohnehin Experten, er genieße es, seine Erfahrungen an der Basis weiterzugeben, denn: „Ich habe ja schon einiges erlebt“.
Ob ihn die Leitung des RI im Burgenland auch den ganzen Tag ausfüllt, wenn er im Herbst den Nationalrat verlässt? Im Moment sei er ausgelastet, sagt Lercher.
Wie es nach dem Abschied aus dem Hohen Haus weitergeht, sei aber noch offen.
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