Puchwein begleitet Doskozil bereits zeit seiner politischen Karriere. Im Verteidigungsministerium kümmerte sich die Frau Oberwachtmeister darum, wie mehr Frauen fürs Heer begeistert werden können.
Im Landeshauptmannbüro bekleidete die passionierte Bergsteigerin und Wahl-Eisenstädterin zuletzt die Funktion der Pressesprecherin (dort folgt ihr jetzt Nora Schleich) und Vize-Bürochefin.
Puchwein, die ihre Berufskarriere im Alter von 15 Jahren mit einer Lehre als zahnärztliche Assistentin begonnen hat, gilt als extrem fleißig und belastbar. Zudem ist das Kind aus einem Arbeiterhaushalt nicht auf den Mund gefallen und nie um einen Jux verlegen: Als Puchwein und ihr gleichrangiger Co-Geschäftsführer Kevin Friedl am Dienstag zum offiziellen Einstand ins Rote Haus luden, taten sie das mit einer selbst zubereiteten Eierspeis.
Ob sie bei gestandenen Funktionären in den Dörfern als erste Frau in der Landesgeschäftsführung und Steirerin nicht auf Skepsis stoße? „Ich gehe offen damit um“, sagt Puchwein lachend. Zuletzt habe sie mit dem entwaffnenden Sager „ich mache eine Selbstanzeige, ich bin aus der Steiermark“ für Lacher gesorgt.
Die Stimmung der Genossen bleibt aber nur gut, wenn die SPÖ bei der Landtagswahl im Jänner 2025 die absolute Mehrheit verteidigen kann.
Welche Rolle spielt dabei Lercher, der am Dienstag als einziger der Neuen im Parteihaus fehlte? Er werde „sicher nicht“ den Landtagswahlkampf managen, versichert Puchwein im KURIER-Gespräch, denn: „Wofür wäre ich dann da?“ Und auch Maria Maltschnig, Direktorin des Bundes-Karl-Renner-Instituts, das die Landesstellen unterhält, stellt klar: „Die Koordination und Organisation eines Wahlkampfs ist nicht die Aufgabe der RI-Landesstellen.“
Sehr wohl aber, so Puchwein, werde der frühere Bundes- und steirische Landesgeschäftsführer Lercher als Leiter des Renner-Instituts die Bildungsangebote speziell für jüngere Funktionärinnen und Funktionäre ausbauen. Und Puchwein ist auch wichtig zu betonen, dass sich Lercher im Burgenland keine goldene Nase verdienen werde. Er bekomme nicht mehr als „den burgenländischen Mindestlohn“ von aktuell rund 2.000 Euro netto.
Derzeit hat der Nationalrat, der bei der nächsten Wahl 2024 nicht mehr antritt, einen monatlichen Bezug von 9.872,60 Euro brutto.
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