Warum die Asphaltierung eines Güterwegs im Burgenland so lange dauert

Heute, Donnerstag, bekommt die Gemeinde Bildein Besuch von Mitarbeitern des Landes. Bürgermeister Emmerich Zax (ÖVP) bespricht mit ihnen ein geplantes Infrastrukturprojekt in der Grenzgemeinde.
Dabei will der Ortschef auch ein anderes Projekt ansprechen, dessen Fertigstellung überfällig ist - die Sanierung eines rund 550 Meter langen Abschnitts eines Güterweges in der 350-Einwohner-Gemeinde im Bezirk Güssing.
"Ich werde die Herren deswegen ,anhauen´", sagt Zax. Ändern wird das freilich kaum etwas, denn erst im September kommt wieder Bewegung in die Causa Güterweg, erfährt der KURIER aus der Baudirektion des Landes.
Was ist passiert? Die Gemeinde habe, so erzählt der Bürgermeister, im Frühjahr mit der Güterwegeabteilung des Landes die Sanierung des Teilstücks besprochen. Anfang Juni sollten die Arbeiten starten und Ende Juni abgeschlossen werden.
Einleitende Fräs- und abschließende Asphaltierungsarbeiten seien an eine private Firma vergeben worden, Zwischenarbeiten sollte die Baudirektion des Landes erledigen. Als Anfang Juli die oberste Deckschicht und der Asphalt immer noch fehlten, habe er beim Land nachgefragt und von einem Sachbearbeiter die Antwort erhalten, das Land habe diese Arbeiten "noch nicht beauftragt".
Unfertige Straße freigegeben
Als Zax aus dem Urlaub zurückkehrte und die Antwort die gleiche blieb, riss dem Ortschef der kleinen Gemeinde der Geduldsfaden. Der für die Sanierungsarbeiten gesperrte Güterweg wurde - obwohl erst halbfertig - für den Verkehr wieder freigegeben.
Die Gemeinde habe mit Unterstützung des Jagdausschusses "ihre Aufgaben erledigt und auch die geforderte Summe zur Vorfinanzierung überwiesen", ärgert sich Zax. Nach seinen Angaben hat die Kommune von den Gesamtkosten von 70.000 Euro rund 60.000 vorfinanziert. Am Ende werden die Kosten zwischen Land und Gemeinde etwa 50 zu 50 geteilt.
Warum das Land seinen Part noch immer nicht erfüllt habe, versteht der Bürgermeister nicht: "Geht vielleicht schon das Geld aus?", sagt er mit grimmigem Humor.
Keine Spur, heißt es aus der Baudirektion. Der zuständige Mitarbeiter im Land sei wegen eines Bänderrisses ausgefallen, deshalb die Verzögerung, bedauert Baudirektor Wolfgang Heckenast. In der nächsten Regierungssitzung im September soll es aber das Ok. für Bildein geben.
Ob Bildein ein Einzelfall sei, fragt der KURIER. Er wisse von keinem weiteren derartigen Fall, so der Baudirektor.
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