Wahlanfechtung zumindest in Zurndorf und Forchtenstein
Am Montag, Schlag Mitternacht, endete die Frist zur Anfechtung der Kommunalwahl. Um 16 Uhr – da war im Eisenstädter Landhaus Dienstschluss – wusste man von einer schon eingelangten und einer angekündigten Anfechtung.
Schon länger bekannt ist der Protest durch die Unabhängige Liste Zurndorf (ULZ). ULZ-Sprecher Franz Ranitsch hatte die Anfechtung mit angeblichen Verfehlungen begründet – gültige Stimmen seien für ungültig erklärt worden, eine fliegende Wahlkommission habe gefehlt und anderes mehr.
Noch auf dem Weg in die Landeswahlbehörde war am Montagnachmittag Post aus Forchtenstein. Dort konnte der neue SPÖ-Spitzenkandidat Alexander Knaak den Bürgermeistersessel nur mit fünf Stimmen Vorsprung gegen ÖVP-Herausforderer Josef Neusteurer verteidigen. „Wir wollen in einem Sprengel die Neuauszählung der Stimmen“, erklärte Neusteurer dem KURIER. Dort habe am Stichwahlsonntag ein Tohuwabohu geherrscht, auch ein Protokoll fehle.
Keine Anfechtung war hingegen bis zum Nachmittag aus Deutschkreutz eingelangt, sagte der stellvertretende Landeswahlleiter Erich Hahnenkamp. Dort hatte es am Stichwahltag Verwirrung um den Wahlschluss gegeben, ÖVP-Bürgermeister Andreas Kacsits siegte mit 26 Stimmen Vorsprung vor seinem SPÖ-Herausforderer Jürgen Hofer. „Wir haben uns entschlossen, auf eine Anfechtung der Bürgermeisterstichwahl zu verzichten“, so Hofer. Als Begründung nannte er „die angespannte und spürbar aggressive Stimmung in der Gemeinde“. Ex-Bürgermeister Manfred Kölly hat sich eine Anfechtung vorbehalten.
Grüner Erfolg in Neudörfl
Ohne Probleme verlief die Wahl in Neudörfl, im Bezirk Mattersburg. Dort haben die Grünen ihre Mandate verdreifacht, so Ortsparteivorsitzende Sabine Schügerl – wenn auch von niedrigem Niveau aus, die Grünen hatten bisher ein Mandat. Sie erhielten 11,6 Prozent der Stimmen, 2017 waren es 4,6 Prozent. Das ist nach Wiesen und Frankenau-Unterpullendorf eines der besten Ergebnisse im Land, wo die Grünen insgesamt ein leichtes Minus einfuhren. Von den burgenlandweit 26 Grünen Mandataren sitzen drei im Gemeinderat von Neudörfl. Schügerl ist eine davon. Seit ihrem 22. Lebensjahr vertritt sie die Grünen und auch nach 15-jähriger Tätigkeit sei sie motiviert. Das sei auch dem Umstand geschuldet, dass Schügerl als eine von vier Bürgermeister-Kandidatinnen mit knapp 15 Prozent hinter SPÖ-Ortschef Dieter Posch die zweitmeisten Stimmen erreichte. Ob sie weiter Bürgermeisterin werden möchte? „Was in fünf Jahren ist, kann ich jetzt noch nicht sagen“, erklärt Schügerl. Jetzt genieße sie ihre Erfolge. Neben ihr wurden auch Raphael Fink und Julia Klenner sowie Ersatz-Gemeinderätin Helga Meerkatz angelobt, Schügerl wurde zudem in den Gemeindevorstand gewählt. Einsetzen werde sie sich künftig für ein grünes Neudörfl – sprich für mehr Natur. Auch die drohenden Austrocknung der Leitha sei ein Thema.
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