Vorwurf der Tierquälerei: Tierschützer zeigen Schweinezüchter an

Vorwurf der Tierquälerei: Tierschützer zeigen Schweinezüchter an
Der Verein gegen Tierfabriken sieht schwere Missstände in einem burgenländischen Betrieb. Staatsanwaltschaft und BH prüfen.

Es sind schwere Vorwürfe, die der Verein gegen Tierfabriken (VGT) gegen einen Schweinezuchtbetrieb im Bezirk Mattersburg erhebt. Demnach sollen Tiere in Kastenständen untergebracht und Ferkel gequält worden sein. Der Verein hat Anzeige bei Staatsanwaltschaft und Bezirkshauptmannschaft eingebracht.

Es sind Video- und Fotoaufnahmen, die dem Verein zugespielt worden seien und aufgrund derer die Organisation ihre Vorwürfe begründet. Zu sehen sind Ferkel, die – an den Hinterbeinen gehalten – auf den Boden geschlagen werden.

Die Zuchtsäue wiederum sollen dauerhaft in „körpergroßen Käfigen“ eingesperrt gewesen sein, heißt es vom VGT, der bei einer Protestaktion die „Schließung der skandalösen Tierqual-Stätte“ forderte.

 Kritisiert wird weiters, dass der Tiergesundheitsdienst offenbar „keine Mängel“ in der Zuchtanlage festgestellt habe.

Bei der Staatsanwaltschaft (StA) Eisenstadt wird jetzt der Vorwurf der „unsachgemäßen Tötung“ geprüft, sagt StA-Sprecherin Petra Bauer.

Keine Schließung

Zudem wurde die Überprüfung des Betriebes eingeleitet, sagt Bezirkshauptmann Werner Zechmeister zum KURIER. Es gebe zwar Missstände, diese seien aber nicht so schwerwiegend, dass der Betrieb sofort geschlossen werden müsste, so das erste Ergebnis. Unter den Schweinen habe es Durchfall gegeben, deshalb hätte man die Tiere in den Kastenständen separieren müssen. Weitere Überprüfungen seien notwendig.

In der Landwirtschaftskammer wolle man zu den erhobenen Vorwürfen derzeit nichts sagen, da es sich um eine laufende Prüfung handle. Erst wenn die Ergebnisse auf dem Tisch lägen, wolle man sich dazu äußern.

„Empört“ zeigt sich Wolfgang Spitzmüller von den Grünen. Und zwar nicht nur darüber, „wie Ferkel gequält und auf grausamste Weise getötet wurden“. Er fordert auch die Behörden auf, „unverzüglich und entschieden“ zu handeln. Denn die Unterbringung in Kastenständen ist – bis auf kurzfristige Ausnahmen – verboten.

„Wer glaubt, dass aus diesen Tieren gesunde Lebensmittel entstehen, der irrt“, sagt Spitzmüller. Er selbst habe sich jahrelang bei der Organisation "Vier Pfoten" als Tierschützer für das Ende der Käfighaltung für Hühner eingesetzt. Seit 2020 ist sie verboten.

Dass für Schweine bessere Haltungsbedingungen – wie das Verbot der Vollspaltböden – gesetzlich verankert werden, sei das nächste Ziel. „Natürlich muss man den Bauern für eine Umstellung Zeit geben. Aber schließlich würden alle profitieren."

Kommentare