Versicherungen stellen 100 Mitarbeiter ein

Versicherungen suchen 100 neue Mitarbeiter, Tomasitz, Vlcek, Kimmel, Stagl (v.li.)
Außendienst.Die zehn Unternehmen wachsen.

Fast 13.400 Menschen waren Ende März im Burgenland arbeitslos oder in Schulungen. Genug Arbeitskräfte, um offene Stellen zu besetzen, sollte man meinen. Mitnichten, denn eine ganze Branche sucht neue Mitarbeiter. In einem ungewöhnlichen Schritt haben die Versicherungsunternehmen mit Sitz im Burgenland gleichsam öffentlich "100 neue Jobs" annonciert. Übrigens: Ende März waren beim AMS auch mehr als 20 Versicherungsangestellte als arbeitslos vorgemerkt.

Die Branche mit zehn Unternehmen und insgesamt 700 Mitarbeitern wachse stetig, 2015 sind die Prämien im Burgenland um 5,4 Prozent auf fast 593 Millionen Euro gestiegen, erklärte Alfred Vlcek, Uniqa-Landesdirektor und Fachvertreter aller Versicherungsunternehmen. Weil aber "qualitative Beratung" auch in Zeiten der Digitalisierung "wichtig bleibt", werden jetzt neue Mitarbeiter für den Außendienst gesucht. Vlcek: "Wenn‘s drauf ankommt, möchte der Mensch mit jemandem reden".

Kommunikativ

Es sollten deshalb "gut vernetzte, kommunikative Menschen" sein, beschrieb Gerold Stagl, Chef der Wiener Städtischen, das Anforderungsprofil für die neuen Mitarbeiter. Im Gegenzug würden "gute, dauerhafte und solide Jobs"geboten.

Man wende sich an Bewerber aus allen Branchen, "ob jung oder alt", besonders aber auch an Frauen, die nach Zeiten der Kindererziehung wieder einsteigen, ergänzte Allianz-Direktor Gerhard Tomasitz. Diesen Quereinstieg hat auch die studierte Agrarökonomin und vierfache Mutter Ingrid Kimmel gewagt, denn die "zeitlich flexible und facettenreiche" Tätigkeit lasse sich sehr gut mit der Familie unter einen Hut bringen. Apropos: Zu dem Job kam sie über Vermittlung ihres eigenen Versicherungsberaters.

Aber es braucht keine akademische Vorbildung, denn die Ausbildung der 100 neuen Mitarbeiter, die bis Jahresende gefunden sein sollen, erfolgt intern mit der Bildungsakademie der österreichischen Versicherungswirtschaft als krönendem Abschluss. Das kollektivvertragliche Mindestgehalt liegt bei rund 1800 Euro brutto, aber nach oben gebe es "kein Limit", manche Vertriebsmitarbeiter würden mehr verdienen als der Direktor.

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