„Ich weiß davon noch nichts“, so Werderits mit einem Anflug von Galgenhumor. Er wüsste auch keinen sachlichen Grund. Die Verkehrsbetriebe „laufen rund“, sagt der frühere Verkehrspolizist, der im September 2020 in den Landesdienst wechselte und bald darauf Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe (VBB) unter dem Dach der Landesholding wurde.
Zweck der VBB: Aufbau neuer Buslinien aus dem Südburgenland nach Graz. Was überschau- und nachvollziehbar begann, ist rapide gewachsen – manche sagen gewuchert.
Vier Mitarbeiter hatten die VBB anfangs, nun sind es 210 und längst nicht alle kommen aus dem Burgenland. Der Fuhrpark umfasst 68 Busse und 52 Pkw. Im Vorjahr machte eine Ausschreibung für die Lieferung von maximal 400 Bussen in den kommenden acht Jahren hellhörig. Gesamtsumme: 134 Millionen Euro netto.
Drei Stockbusse aus diesem Los fahren mittlerweile, so Werderits. Aktuell betreiben die VBB im Auftrag der im Landhaus angesiedelten Burgenländischen Mobilitätsorganisationsgesellschaft 32 Linien. Dazu kommen Sammeltaxis und Auslieferung von Essen auf Rädern.
Für FPÖ-Obmann Alexander Petschnig ist all das „nur ein sündteures Spielzeug für den Landeshauptmann“, denn die VBB würden im Jahr einen „kolportierten Verlust von 65 Millionen Euro“ einfahren. Woher er diese Information habe, will Petschnig nicht preisgeben, sie komme aber aus kundigem Mund.
"Keine Verluste"
„Wir machen keine Verluste“, entgegnet Georg Funovits. Der Prokurist der Landesholding wurde Werderits vor rund einem Jahr als Geschäftsführer für Finanzen beigestellt. Wie viel die Burgenländische Mobilitätsorganisationsgesellschaft als Auftraggeber für die VBB-Dienstleistungen zahle, sei adhoc schwer zu sagen, heißt es aus der Landesverwaltung.
Finanzierungsströme für Mobilität seien sehr komplex. Von den rund 50 Millionen Euro, die das Land jährlich für öffentlichen Verkehr auf Schiene und Straße aufwende, entfalle nur ein Bruchteil auf die VBB.
Die Entwicklung der Verkehrsbetriebe Burgenland sei „eine Erfolgsgeschichte“, bekräftigt SPÖ-Verkehrslandesrat Heinrich Dorner. Werderits und sein Team „leisten exzellente Arbeit“.
"Blaues Ablenkungsmanöver"
Die blauen „Schauermärchen ohne Wahrheitsgehalt“ sollten bloß von FPÖ-Interna ablenken. Es sei ein offenes Geheimnis, dass die Unzufriedenheit in der FPÖ groß sei und „Petschnig nicht als Spitzenkandidat in die Landtagswahlen gehen soll“, meint Dorner.
Abschließende Frage an Werderits: Wird er auch noch im Mai VBB-Geschäftsführer sein? „Davon gehe ich aus“.
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