Unterschriftenliste für Bezirksgericht Jennersdorf

In dem Gebäude in Jennersdorf wird ab 2018 nur mehr die Polizei untergebracht sein
SP-Bezirksparteiobmann Ewald Schnecker sieht keine Chance für Erhalt.

Das Bezirksgericht Jennersdorf ist mit 1. Jänner 2018 Geschichte. Wie der KURIER berichtet hat, beschloss der Ministerrat am Dienstag die Zusammenlegung der Gerichte Güssing und Jennersdorf. Das neue gemeinsame Bezirksgericht ist 25 Kilometer entfernt in Güssing. Hier soll auch ein modernes Servicecenter entstehen, 330.000 Euro werden investiert. Kündigungen sind keine geplant, alle acht Mitarbeiter aus Jennersdorf werden am neuen Standort weiter beschäftigt, heißt es vom Justizministerium.

Im Bezirk Jennersdorf formiert sich bereits seit Bekanntwerden der Pläne Widerstand. Bernhard Hirczy, ÖVP-Bezirksparteiobmann und Bürgermeister von Jennersdorf, erklärt dazu: "Wir werden auf alle Fälle weiterkämpfen, die Bevölkerung ist maßlos enttäuscht." Demnächst will er eine Unterschriftenaktion starten, für den Erhalt des Gerichtsstandortes. "Es ist ein Musterbeispiel, wie man den ländlichen Raum aushöhlt", meint der Politiker. Der sich auch von ÖVP-Justizminister Wolfgang Brandstetter enttäuscht zeigt, wie er sagt.

Für SPÖ-Bezirksparteiobmann Ewald Schnecker besteht wenig Hoffnung, noch etwas an der Entscheidung des Ministerrats zu ändern. Eine Standortgarantie habe es für das Bezirksgericht nie gegeben, meint Schnecker. Sehr wohl würde das Land zur Bezirkshauptmannschaft stehen. "Die wird gerade auch renoviert", meint Schnecker. Er befürchtet keine weiteren Schließungen von Behörden im Bezirk.

Seit 2000 hat sich die Zahl der Bezirksgerichte österreichweit von 191 auf 113 verringert. Es gab mehrere Schließungswellen. Die aktuelle Koalition hat bereits 24 Standorte aufgelassen.

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