"Ungerecht": Nun auch Burschen in Mädchenschule

Die Klosterschule Neusiedl am See
Direktor nimmt Anregung von Eltern auf.

Bisher ist die Einteilung strikt: In die Volksschule der Klosterschule Neusiedl am See dürfen sowohl Mädchen als auch Buben gehen, in der Neuen Mittelschule sind hingegen nur Mädchen willkommen. Das soll nun mit Schuljahr 2019/2020 anders werden. "Es ist eine Ungerechtigkeit vorhanden. Viele Eltern, deren Kinder in die Volksschule gehen, sind an uns mit der Bitte herangetreten, dass auch Burschen die Neue Mittelschule besuchen können", sagt Direktor Wolfgang Borbély. Vor allem Geschwisterpaare würden so nicht mehr getrennt werden.

Der Schulleiter sieht darin nicht nur einen Vorteil für die Eltern, sondern vor allem auch für die Schüler. "Pädagogisch und erzieherisch ist es besser, wenn Kinder mit beiden Geschlechtern in eine Klasse gehen", ist Borbély überzeugt.

Bauliche Veränderungen seien keine vorzunehmen. "Die Umkleiden und WC-Anlagen sind bereits vorhanden", sagt Borbély. Dennoch wolle man noch Pläne für die Umsetzung erarbeiten. "Wir haben noch zwei Jahre Zeit uns damit zu beschäftigen."

Veränderungen soll es nicht nur bei den Schülern, sondern auch bei den Lehrern geben. Bisher haben in der privaten Klosterschule nur Frauen unterrichtet. Das ist seit diesem Schuljahr anders. "Wir haben erstmals einen männlichen Kollegen bekommen und werden uns bemühen noch einige Herren ins Team zu bekommen", sagt der Direktor. Das sei ein Privileg von Privatschulen, dass sie sich ihre Lehrer selbst aussuchen dürfen.

Große Nachfrage

Laut Borbély sei die Nachfrage nach einem Platz in der Klosterschule sehr groß. "Entgegen allen anderen Schulen im Bezirk haben wir steigende Schülerzahlen. Die Kinder kommen aus dem ganzen Seewinkel und auch aus Niederösterreich", sagt er. Derzeit würde es sogar einen Schülerhöchststand geben. "Ich musste erstmals eine zehnte Klasse aufmachen, weil es so viele sind."

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