Am Montag wurde ein weiterer verendeter Kaiseradler von einer Biologin unter einer Windkraftanlage gefunden. Der Vogel war allerdings nicht registriert. Das etwa einjährige Tier dürfte durch eine Kollision mit dem Rotor zu Tode gekommen sein. Von illegaler Verfolgung gehen die Experten von BirdLife derzeit nicht aus.
Illegale Verfolgungen
In der Vergangenheit war es immer wieder zu illegalen Abschüssen der geschützten Vögel gekommen. Im Frühjahr des Vorjahres sorgte wie berichtet der Tod des Kaiseradler-Weibchens „Artemisia“ für Entsetzten. Das Tier wurde in Zurndorf (Bezirk Neusiedl am See) schwer verletzt aufgefunden und musste eingeschläfert werden. Ein Gutachten ergab, dass der Kaiseradler angeschossen worden war.
Erst im März dieses Jahres wurde in Tulln (NÖ) ein angeschossener Kaiseradler gefunden. Der Vogel wird nach seinen schweren Verletzungen gepflegt, ob er wieder flugfähig sein wird, ist noch unklar.
Um mehr über die Lebensweise der europaweit geschützten Greifvögel und deren Gefährdungspotenziale zu lernen, wurden in den vergangenen zehn Jahren 45 Kaiseradler aus Österreich mit GPS-Sendern versehen. „Ziel ist, mehr über die Raumnutzung, die Lebensweise und Gefährdungsursachen zu erfahren“, sagt Hohenegger.
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Etwa ein Drittel der gefährdeten Arten komme durch illegale Verfolgung zu Tode – etwa durch Abschüsse oder Vergiftungen. Bedenken, dass der Adler, auf dessen Speiseplan neben anderen Vögeln auch junge Feldhasen stehen, den Niederwildbestand dezimieren, sind jedenfalls nicht belegt, weist Hohenegger auf wissenschaftliche Studien hin.
Der Kaiseradler war in Österreich sehr lange von der Bildfläche verschwunden, 1999 gab es erstmals wieder eine Brut. Seither werden konstante Zuwächse verzeichnet. Derzeit gibt es in Österreich etwa 40 Brutpaare. Jeder einzelne Verlust stelle aber eine Gefährdung des filigranen Bestands dar, betonen BirdLife Experten.
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