"Top-Wirtschaftsmanager" für den Chefposten der Krages gesucht

Hans Peter Doskozil
Am Wochenende startet Ausschreibung und Ende März könnte der oder die Neue präsentiert werden.

Am Wochenende wird ein neues Krages-Kapitel aufgeschlagen: In mehreren Zeitungen erscheint die Neu-Ausschreibung der Geschäftsführung der landeseigenen Krankenanstaltengesellschaft. Das bestätigte der zuständige Landesrat Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Donnerstag auf KURIER-Anfrage. Der Neustart ist notwendig, weil der noch unter Doskozils Vorgänger Norbert Darabos als Krages-Chef designierte Dietbert Timmerer aus OÖ im Verhandlungsfinale abgesprungen war.

Das allerwichtigste Kriterium für die Leitung der Gesellschaft mit 2400 Mitarbeitern in vier Landesspitälern sowie Pflegeheimen und einem Jahresumsatz von mehr als 160 Millionen Euro sei wirtschaftliche und finanzrechtliche Expertise, bekräftigte Doskozil. Medizinische Kenntnisse seien wünschenswert, aber kein Muss. "Wir suchen einen Top-Wirtschaftsmanager", bringt der Ressortchef das Anforderungsprofil auf den Punkt.

Deshalb fehle in der Ausschreibung auch eine Gehaltskomponente – zuletzt wurde ein Jahresbrutto von 150.000 Euro geboten. Das Gehalt richte sich nach bisherigen Erfahrungen und Referenzen der Kandidaten und werde im Rahmen der Vertragsverhandlungen fixiert. Obergrenze bleibt aber wie in allen Landesgesellschaften das Salär des Landeshauptmannes (rund 16.000 Euro brutto monatlich).

Die Ausschreibung läuft vier Wochen und wird von der Unternehmensberatung Arthur Hunt abgewickelt (auch der mittlerweile allseits geschätzte Landesrechnungshofdirektor kam über diesen Headhunter). Hunt führt auch die Hearings durch, an deren Ende ein Dreiervorschlag an die Landesregierung steht. Dass der neue Krages-Chef Ende März feststehe, sei "wünschenswert", meint Doskozil. Wann der oder die Neue das Amt antritt, hänge davon ab, wie schnell ein etwaiger anderer Vertrag aufgelöst werden kann. Könnte das Hin und Her bei der Bestellung potenzielle Bewerber abhalten? "Das glaube ich nicht", antwortet Doskozil, denn es handle sich "für jeden Manager, der gestalten will, um eine spannende Herausforderung".

Krages-Rechtsstreit

Dass überhaupt ein neuer Krages-Chef gesucht wird, ist Folge der fristlosen Entlassung des alten – René Schnedl kämpft dagegen vor Gericht. Ebenfalls im März sollte das von Doskozil beauftragte arbeitsrechtliche Gutachten vorliegen, in dem das Prozessrisiko bewertet wird. Der Krages-Aufsichtsrat soll auf dieser Grundlage entscheiden, wie es weitergeht.

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