Tausende Winzer rüsten sich für mögliche Frostnächte

Hunderte Strohballen liegen im Burgenland für den Ernstfall bereit.
Wetterexperten rechnen mit Luftfrost in den Nächten auf Donnerstag und Freitag.

"Nur zuschauen können wir nicht, also bereiten wir uns vorsichtshalber vor." Michael Allacher, Obmann der Vereinigung von 100 Weinbauern im burgenländischen Gols hofft wie Tausende Wein- und Obstbauern in Ostösterreich auch, dass der für nächste Woche prognostizierte Frost doch noch ausbleibt. "Vor allem in den Nächten auf Donnerstag und Freitag sind im Burgenland bis zu minus zwei Grad Celsius möglich", erklärt Nikolas Zimmermann vom Wetterdienst UBIMET: "Auch in Niederösterreich und der Steiermark könnte es Gefrierzonen durch Luftfrost geben." Erst im Vorjahr richtete Spätfrost Ende April in Niederösterreich, im Burgenland und der Steiermark massive Schäden in den Obst- und Weingärten an.

Sonnenaufgang

Präventiv wurden am Karsamstag in den burgenländischen Weinbaugebieten bereits hunderte Strohballen entlang der Weingärten aufgelegt. Sollten tatsächlich in den Nächten unter null Grad erreicht werden, gilt es, die Strohballen vor dem Sonnenaufgang zu entzünden. Der Rauch soll die ersten Sonnenstrahlen abschirmen, die die gefrorenen Knospen der Weinreben zerstören würden. Mit 40 Traktoren habe man an die 800 Ballen ausgebracht, berichtet Allacher. Ebenso haben die Weinbauern um Jois Samstag an die 400 Ballen entlang der Gärten aufgelegt, sagt Winzer-Sprecher Johannes Pasler.

Auch in den niederösterreichischen Weinregionen sei man alarmiert, da der Austrieb schon vor zwei Wochen begonnen habe. "Im Vorfeld haben sich viele Winzer mit Frostkerzen eingedeckt, die aber bereits ausverkauft sind. Pro Hektar sind zirka 250 Kerzen nötig", sagt Weinbauberater Konrad Hackl aus Furth bei Göttweig. Auch mit Hubschrauberpiloten stünde man in Kontakt, um bei Strahlenfrost die kalte Luft aufzuwirbeln.

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